Politik

"Beim Tourismus wird es Schließungen geben"

Heute Redaktion
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Die Gastronomie wurde von den Ausgangsbeschränkungen in der Corona-Krise hart getroffen. Wolfgang Sobotka sprach sich in der ORF-Pressestunde vor allem für die kleinen Wirte aus.

In der ORF-"Pressestunde" sprach der 1. Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) am Sonntag über die Aussichten für Tourismus und Gastronomie nach der aktuellen Corona-Krise.

Sobotka sprach sich vor allem für die kleinen Gasthäuser und Wirte aus, "die auch lokal in den Gemeinschaften verankert sind". Er hoffe, dass nach der Krise "viele wieder den Weg dorthin finden". Konkrete Aussagen, wann diese wieder aufschließen können, machte er nicht.

Das forderte im Gegenzug die FPÖ Wien am Sonntag per Presseaussendung. Die Lokale in Wien sollten unverzüglich abends öffnen dürfen. "Für viele Lokalbesitzer zahlt es sich wirtschaftlich nicht aus, ihren Betrieb nur untertags zu öffnen. Mit dieser Regelung wollen Kurz und Kogler die Wirte in der Coronavirus-Krise endgültig in den Ruin treiben", kritisiert FPÖ-Landeschef Dominik Nepp. "Die Ansteckungsgefahr ist auch nicht höher, wenn man an einem lauen Abend sein Bier im Gastgarten genießt", meint Nepp.

"Tourismus muss sich umstrukturieren"

Etwas weniger optimistisch zeigte sich Sobotka beim Tourismus, der vor allem von ausländischen Gästen lebt. Auf ihn kämen schwere Zeiten zu, so der Nationalratspräsident. "Es wird sicher auch da und dort notwendige Schließungen und Umstrukturierungen geben müssen", so Sobotoka. Der Tourismus werde sich diversifizieren müssen.

Lockdown wichtig, denn "menschliches Leben steht über allem"

Auf die wirtschaftlichen Folgen und die Angemessenheit des Corona-Lockdowns angesprochen, antwortete Sobotka: "Das menschliche Leben steht immer über allem." Die Maßnahmen seien notwendig und – und gerade in Hinblick auf die Bilder aus Italien oder Spanien – richtig gewesen.

Es bräuchte selbstverständlich Starthilfe für Unternehmen, auch Neugründungen, damit das wirtschaftliche Leben wieder in Gang kommt, so der Nationalratspräsident. Zur Frage der Finanzierung wollte sich Sobotka nicht festlegen. Die Vorhaben der Parteien würden im Parlament besprochen, sagte er, ohne sich auf die Vorschläge der Grünen – Vermögens-, Erbschafts- oder Schenkungssteuer – zu beziehen.