Niederösterreich

"Wollen individuelle Kinderbetreuung für kleine Kinder"

Wenn Großeltern nicht im Haus oder um die Ecke wohnen, hilft die Diözese St. Pölten aus. Diese kritisieren die Kinderbetreuungs-Offensiv vom Land.

Tanja Horaczek
Der Omadienst der Diözese St. Pölten feiert sein 20-Jahr-Jubiläum.
Der Omadienst der Diözese St. Pölten feiert sein 20-Jahr-Jubiläum.
Wolfgang Zarl

Für Kinder gibt es nichts schöneres als Zeit mit den Großeltern zu verbringen. Doch manchmal gibt es keine Oma und Opa mehr oder sie wohnen zu weit weg. Hier hilft der Oma-/Opadienst des Familienverbandes der Diözese St. Pölten. Dieser feierte jetzt sein 20-Jahr-Jubiläum.

Sinnvolle Tätigkeit für ältere Menschen

Der Omadienst ist eine Win-Win-Situation für alle: Eltern werden durch Leihomas und Leihopas entlastet, Kinder gewinnen Ersatzgroßeltern, wenn die eigenen nicht präsent sein können. Für ältere Menschen bietet der Oma-/Opadienst auch nach Ausübung Ihres Berufes oder der Beendigung ihrer Erziehungsarbeit wieder eine sinnvolle Tätigkeit, der sie nachgehen können.

2.500 Kinder in 20 Jahren betreut

Um Familien bestmöglich zu unterstützen, bietet der Katholische Familienverband der Diözese St. Pölten schon seit einigen Jahrzehnten Dienstleistungen wie Tagesmütter oder Omadienste an. Bei einem Festakt in St. Pölten wurde dies mit Leihomas, dem neuen Familienverbands-Vorsitzenden Peter Pitzinger, Altbischof Klaus Küng und Ehrengäs­ten gefeiert. 500 Omas und Opas haben in den letzten 20 Jahren 2.500 Kinder in ganz Niederösterreich betreut und das war ein Grund zu feiern und vor allem Danke zu sagen.

"Wahlfreiheit und Selbständigkeit der Familie soll im Mittelpunkt stehen."

Familienverbands-Vorsitzender Pitzinger sagte in seiner Rede beim Festakt: „Für mich steht die Wahlfreiheit und Selbständigkeit der Familie im Mittelpunkt. Das muss auch und besonders bei der Kinderbetreuung gelten. Gerade für sehr kleine Kinder muss die individuelle Kinderbetreuung durch Tagesmütter und Leihomas wieder einen stärkeren Stellenwert erfahren."

Kindeswohl soll im Mittelpunkt stehen

Weiters betont er, dass es akzeptiert werden muss, dass sich manche Mütter und Väter auch länger für ihre Kinder entscheiden, nicht nur die kurze Zeit der Karenz. "Diese Ziele, haben wir bei der neuen Kinderbetreuungs-Offensive des Landes leider nicht gehört. Im Gegenteil: kostenlose Krippenbetreuung und weiterhin kostenpflichtige Tagesmütter werden fatale Auswirkungen haben. Wir stellen die Forderung, dass die Interessen des Kindes, das Kindeswohl, im Mittelpunkt stehen soll, nicht nur die Rufe der Wirtschaft nach mehr Arbeitskräfte", bekräftigt Pitzinger.

Er stellt die Frage in den Raum, wie sich eine neun stündige Fremdbetreuung für zweijährige Wickelkinder im Kindergarten auf das Kindeswohl auswirken wird? Wichtig sind auch Angebote, die es Familien ermöglichen ihre Aufgaben zu erfüllen, zB Elternbildung.“

Der Katholische Familienverband der Diözese St. Pölten sucht dringend Omas und Opas:

Sie suchen eine sinnvolle Beschäftigung?

Sie verbringen gerne Zeit mit Kindern?

Sie sind mobil – auch mit Auto – und zeitlich flexibel?

Dann kontaktieren sie den Familienverband der Diözese St. Pölten unter der Telefonnummer: 02742/3112570.