Politik

Wrabetz weiter ORF-Chef: Die Reaktionen der Parteien

Heute Redaktion
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Die ORF-Wahl ist geschlagen und die Vertreter der österreichischen Nationalratsparteien haben Stellung zum Wahlsieg von Alexander Wrabetz bezogen. SPÖ, Grüne und Team Stronach sind zufrieden mit dem Ergebnis. Die ÖVP fordert, die Ideen von Verlierer Richard Grasl aufzuwerfen. FPÖ und NEOS üben harte Kritik am Ausgang der Wahl.

Die ORF-Wahl ist geschlagen und die Vertreter der österreichischen Nationalratsparteien haben Stellung zum bezogen. SPÖ und Team Stronach sind zufrieden mit dem Ergebnis. Die ÖVP fordert, die Ideen von Verlierer Richard Grasl aufzuwerfen. FPÖ und NEOS üben harte Kritik am Ausgang der Wahl.

SPÖ: Erfolgskurs fortsetzen

SPÖ-Mediensprecher Josef Cap bezeichnete die Wiederwahl als "positiv für die Zukunft des ORF". "Sowohl in der wirtschaftlichen Performance des Unternehmens als auch bei journalistischer Kompetenz und Programminhalten gab es in den letzten Jahren eine absolut positive Entwicklung, die nun fortgesetzt werden kann." Der ORF gehöre zu den besten öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Europas, dieser Kurs könne jetzt unter Wrabetz fortgesetzt werden.

ÖVP: Konzept von Grasl einbeziehen

Die Entscheidung des Stiftungsrates sei zu respektieren, sagte ÖVP-Generalsekretär und Mediensprecher Peter McDonald. Für Wrabetz ergebe sich ein klarer Arbeitsauftrag. Die Qualität und die Unabhängigkeit der Sendungsformate muss in Zukunft gewährleistet sein, wichtig sei auch, sich verstärkt den Herausforderungen des digitalen Zeitalters zu widmen. McDonald lobte das Konzept von Herausforderer Richard Grasl. "Ich halte es für essentiell, die vielen guten Ideen nicht zu verwerfen, sonder Grasls Reformvorschläge aufzugreifen und in den nächsten Jahren in die Arbeit des Generaldirektors miteinfließen zu lassen."

FPÖ: "Vertane Chance"

FPÖ-Generalsekretär und Mediensprecher Herbert Kickl bezeichnete die Wrabetz-Wahl als "vertane Chance statt eines notwendigen Neubeginns für den ORF". Reformen seien "zugunsten einer rot-grün-rosa Postenpackelei geopfert" worden. Hauptverantwortlich für die Fortsetzung der parteipolitischen Verkrustung sei Bundeskanzler Christian Kern, der es verabsäumt habe, eine "große tragfähige und damit wirklich zukunftsfähige Neuaufstellung des ORF " einzufordern.
Grüne: ORF muss junge Österreicher erreichen

Grünen-Mediensprecher Dieter Brosz gratulierte Wrabetz zur Wiederwahl und wünscht ihm "für die Bewältigung dieser Aufgaben die notwendige Kraft". Der ORF müsse unter schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Antworten auf den Medienwandel und das geänderte Mediennutzungsverhalten gerade bei einer jüngeren Altersgruppe finden.

Team Stronach: "Entscheidung für Kontinuität"

"Die Entscheidung für Alexander Wrabetz ist eine Entscheidung für Kontinuität“, kommentierte Team Stronach Klubobmann Robert Lugar das Ergebnis der Wahl des neuen ORF Generaldirektors. Für Wrabetz gelte es nun, nicht nur die von ihm in den Hearings versprochenen Reformen schleunigst anzugehen, sondern auch die innerbetrieblichen, politisch-motivierten Wellen wieder zu glätten. Damit der ORF das erfolgreichste öffentlich-rechtliche Medium Europas bleibe, gelte "es jetzt gemeinsam an einem Strang zu ziehen und den ORF weiterzuentwickeln – und dabei wünsche ich Alexander Wrabetz viel Glück und gutes Gelingen", so Lugar.

NEOS wünschen Wrabetz "verschlossene Ohren für Einflüsterer"

"Die Bestellung des ORF-Generaldirektors ist ein letzter Rest groß-koalitionärer Allmachts-Phantasien", sagte NEOS-Parteichef Matthias Strolz. In erster Linie würden "die Freundeskreise von SPÖ und ÖVP" über die Führung des ORF entscheiden. NEOS-Mediensprecher Niko Alm fordert eine grundlegende ORF-Reform und eine Abschaffung der Rundfunkgebühren. Der ORF soll über eine neue Medienförderung aus dem Bundesbudget finanziert werden. Strolz gratulierte Wrabetz und wünscht "ihm für seine Arbeit verschlossene Ohren für die Einflüsterer aus der Politik".