Coronavirus

"Würde nie wieder buchen" – Wellnesshorror wegen 2G+

Die Corona-Vorschriften sorgen für Ärger im Urlaub. Die Gäste bereuen die Buchung und die Hoteliers sind am Limit.

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Ins Hotel-Hallenbad kommst du nur noch mit negativem Corona-Test, außer du bist geboostert oder jünger als 16 Jahre. Diese Regel hat die Schweiz.
Ins Hotel-Hallenbad kommst du nur noch mit negativem Corona-Test, außer du bist geboostert oder jünger als 16 Jahre. Diese Regel hat die Schweiz.
Reuters

Seit Montag gelten die verschärften Corona-Maßnahmen auch in der Schweiz. In Wellness-Hotels sorgen die neuen Regeln für ein heilloses Durcheinander: Für die Übernachtung gilt 0G, für die Kosmetik- und Massagebehandlung 3G, im Restaurant 2G und im Hallenbad 2G+. "20 Minuten"-Leser Jürgen ärgert sich über die Vorschriften: "Langsam wird es zu umständlich. Hotelgäste können nur in die Sauna, wenn sie sich zusätzlich noch testen lassen. Und das jeden Tag." Das mache kein Gast nur für eine Stunde im Spa.

Dazu kommt ein weiteres Ärgernis: "Viele Testcenter sind überbucht, speziell in Bergregionen, wo der Tourismus jetzt auf Hochtouren läuft", schreibt Jürgen.

"Ich würde nicht wieder buchen"

Leserin Heidi ist gerade in den Ferien in Flims. Sie fände 2G+ in Ordnung, wenn es für alle gelten würde. "Aber jetzt dürfen sich Ungeimpfte unter 16 Jahren und geboosterte Risikogruppen frei bewegen. All diejenigen, die doppelt geimpft sind seit mehr als vier Monaten, müssten täglich einen Test machen."

2G+ wenn die Maske nicht geht
Der Bundesrat hat in der Schweiz verordnet, dass ab dem 20. Dezember an Orten, an denen keine Maske getragen werden kann, grundsätzlich die 2G+-Regel gilt. Ein negatives Testergebnis muss also auch in Hallenbädern, Saunas und Dampfbädern von Hotels vorgelegt werden, selbst wenn die Person geimpft oder genesen ist.

Die Tests im Testcenter seien zwar gratis. Doch es gebe extrem lange Wartezeiten. "Die Testerei kostet mehr als eine Stunde Zeit pro Tag. Dafür mussten wir am Nachmittag früher aufhören mit dem Skifahren", schreibt Heidi.

Zudem habe das Testcenter beschränkte Öffnungszeiten und sei am Wochenende geschlossen. Hätte sie das früher gewusst, hätte sie ein günstigeres Hotel ohne Spa-Bereich gebucht: "Ich würde das Hotel nicht wieder buchen, solange 2G+ gilt."

Hotelgäste müssen für Tests weit reisen

Auch fürs Hotelpersonal ist die neue Situation mühsam. "2G+ ist die größte Herausforderung für Wellness-Hotels", sagt René Maeder vom Waldhotel Doldenhorn in Kandersteg. Sein Hotelbad habe drei Eingänge. "Da sind Corona-Testergebnisse unmöglich zu kontrollieren", sagt er.

Zudem gebe es in Kandersteg noch kein Testcenter. "Es gab keine Möglichkeit, umgehend eines aufzubauen, weil der Bundesrat so kurzfristig eine Woche vor Weihnachten informierte", sagt Maeder. Die Gäste müssten deshalb für Tests nach Thun oder Frutigen, aber dort sei alles überlastet.

"Maßnahmen vom Bund sind nicht umsetzbar"

Auch Andreas Züllig, Präsident des Branchenverbands Hotelleriesuisse und Gastgeber im Hotel Schweizerhof in der Lenzerheide, tut sich schwer mit 2G+. "Der Bund hat Maßnahmen verhängt, die nicht so schnell umsetzbar sind. Wir können nicht mehrere Eingänge zum Hotelbad von morgens bis abends überwachen", sagt Züllig.

Es seien bereits mehrere Mitarbeitende des Hotels in Quarantäne. Deshalb sei es schwierig, nur schon die normalen Dienstleistungen zu erbringen. "Jetzt kommt grad alles zusammen. Wir versuchen das Beste für unsere Gäste und sind in Kontakt mit dem BAG für eine praktikable Lösung", sagt Züllig.

Der Verband Hotelleriesuisse bestätigt auf Anfrage, dass der Übergang von 3G zu 2G+ im Wellnessbereich für die Hotels eine "riesige Herausforderung" ist. "2G+ im Wellnessbereich ist eine klare Einschränkung des touristischen Angebots", sagt ein Sprecher. Die Folge seien ein Rückgang der Nachfrage und ein enorm erhöhter Aufwand für die Hotelbetriebe.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) schreibt, dass bei der Ausübung von Freizeitaktivitäten während der schweren Infektionswelle Vorsicht geboten sei. Für diese Aktivitäten brauche es angemessene Maßnahmen, die so wenig einschränkend als möglich seien und zugleich die Eingrenzung der Pandemie ermöglichen.

Das Amt räumt ein, dass es bei gewissen Testcentern wegen der hohen Nachfrage zu Kapazitätsengpässen kommen kann und bittet um Verständnis. Denn in einem solchen Fall sei dringend empfohlen, unmittelbar notwendige Testungen vorzunehmen.

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