KGB-Methode

Wurde Nawalny mit einem Schlag aufs Herz umgebracht?

Die Leiche von Oppositionspolitiker Alexei Nawalny ist verschwunden. Berichte aus dem Straflager Polarwolf verweisen auf eine Hinrichtung im KGB-Stil.

20 Minuten
Wurde Nawalny mit einem Schlag aufs Herz umgebracht?
Ein schwarzes Auto, in der Mitte mit dem Rücken zur Kamera, in dem die Mutter von Alexej Nawalny sitzt, fährt in Salechard, 1937 km nordöstlich von Moskau, Russland, Montag, 19. Februar 2024.
AP / picturedesk.com

Ein einziger Schlag, mit großer Wucht auf die Herzregion ausgeführt, soll das Leben des russischen Oppositionspolitikers Alexei Nawalny beendet haben: Dies berichtet der russische Menschenrechtsaktivist Wladimir Osetschkin unter Berufung auf Aussagen einer Quelle im Straflager "Polarwolf".

Die an der Leiche des Oppositionsführers gefundenen Blutergüsse sind nach Ansicht Osetschkins mit der "Ein-Schlag"-Hinrichtungsmethode vereinbar. Dabei handle es sich um eine alte Methode der früheren KGB-Spezialeinheiten, sagte er gegenüber der "Times".

Der Geheimdienst bilde seine Agenten darin aus, einen Mann mit einem Schlag aufs Herz, in die Körpermitte, zu töten. Das sei ein "Markenzeichen" des KGB, da die Methode kaum Spuren hinterlasse.

Lässt Putin hier die Leiche von Nawalny verschwinden?

Stundenlang in eisiger Kälte isoliert

Osetschkin gibt an, dass Nawalny am Tag vor seinem Tod gezwungen worden sei, zwischen zweieinhalb und vier Stunden in einem Einzelhaftraum unter freiem Himmel zu verbringen, in dem die Temperaturen bis auf minus 27 Grad sinken konnten. Normalerweise werden Gefangene nicht länger als eine Stunde und unter weit weniger extremen Bedingungen im Freien gehalten.

"Ich denke, dass sie zuerst seinen Körper zerstört haben, indem sie ihn lange in der Kälte hielten und den Blutkreislauf auf ein Minimum verlangsamten", erklärte Osetschkin. "Danach ist es sehr einfach, jemanden innerhalb von Sekunden zu töten, wenn der Agent darin etwas Erfahrung hat."

Nawalnys Mutter klagt auf Herausgabe der Leiche

Nawalnys Mutter Ludmila Nawalnaja, die den Leichnam ihres Sohnes bislang nicht sehen durfte, hat dieser Tage behauptet, der Politiker sei mit dem Nervengift Nowitschok vergiftet worden.

Osetschkin hält dies für wenig plausibel: Er ist sicher, dass die Behörden Nawalny "auf jede beliebige Weise" hätten töten können und "keine Spur in seinem Körper hinterlassen wollten, die direkt zu Putin zurückführt".

Nawalnys Mutter hat nun bei einem Gericht in Salechard Klage gegen die Weigerung der Behörden eingereicht, den Leichnam freizugeben.

Die Bilder des Tages

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>28.04.2024: Lehrer warnt: "Tropfen, der Fass zum Überlaufen bringt".</strong> Die Schulen haben, insbesondere in Wien, derzeit mit scheinbar unlösbaren Problemen zu kämpfen. Nun packt ein Lehrer aus. <strong><a data-li-document-ref="120033730" href="https://www.heute.at/s/lehrer-warnt-tropfen-der-fass-zum-ueberlaufen-bringt-120033730">Weiterlesen &gt;&gt;</a></strong>
    28.04.2024: Lehrer warnt: "Tropfen, der Fass zum Überlaufen bringt". Die Schulen haben, insbesondere in Wien, derzeit mit scheinbar unlösbaren Problemen zu kämpfen. Nun packt ein Lehrer aus. Weiterlesen >>
    ORF2
    20 Minuten
    Akt.