Politik

Wut-Tirade von Strache nach Interview-Falle

Heute Redaktion
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Bild: keine Quellenangabe

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache sah sich in der ZIB2 im ORF in der Nacht auf Mittwoch wohl mit vielen ihm unangenehmen Fragen konfrontiert. So richtig in Rage dürfte den FPÖ-Chef gebracht haben, dass Armin Wolf ihn nach einem "Partnerschaftsvertrag" mit der Partei "Einiges Russland" fragte. Strache dementierte einen solchen Vertrag, nur um mit seinen eigenen Aussagen überführt zu werden.

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache sah sich in der ZIB2 im ORF in der Nacht auf Mittwoch wohl mit vielen ihm unangenehmen Fragen konfrontiert. So richtig in Rage dürfte den FPÖ-Chef gebracht haben, dass Armin Wolf ihn nach einem "Partnerschaftsvertrag" mit der Partei "Einiges Russland" fragte. Strache dementierte einen solchen Vertrag, nur um mit seinen eigenen Aussagen überführt zu werden.

"Er kann es einfach nicht lassen. Jedenfalls witzig, wie Armin Wolf heute wieder in unsere Richtung geschäumt und verdreht hat..." und "Die wirklichen Probleme unseres Landes, wie zB: Lohnentwicklung, niedrige Pensionen abseits einer Inflationsanpassung, Pflegemisere, Gesundheitspolitik, PISA-Bildungsdefizit, Rekord-Arbeitslosigkeit, Kriminalitätsentwicklung, Asyl- und Flüchtlingspolitik, politischer Islam, Terrorismus und Parallelgesellschaften in Europa, höchste Steuer- und Abgabenpolitik, Verwaltungs- und Steuersenkung, etc., all das hat Herrn Wolf natürlich nicht interessiert! Ist ja auch nicht im Interesse des ORF-Staatsfunks! :-)", empörte sich Strache mehrmals nach dem Interview auf Facebook.

Was war passiert? In der Sendung sah sich Strache mit Fragen konfrontiert, die ihm gar nicht gefielen und denen er auszuweichen versuchte. Etwa der nach der Beliebtheit des Präsidentschaftskandidaten Norbert Hofer und warum Strache sich trotz seiner niedrigeren Umfragewerte für den besseren Spitzenkandidaten halte. "Die Frage stellt sich nicht, weil Norbert Hofer weder Interesse hat, Parteichef zu werden, noch, als Kanzlerkandidat ins Rennen zu gehen", versuchte Strache die Antwort zu umgehen.

Von eigenen Worten überführt

Das Prospekt zum Salzburger Neujahrstreffen, bei dem es eine Intervention gab, nach der Strache statt Hofer zum Hauptredner gemacht wurde und Hofer Porträt am Plakat verkleinert wurde, sorgte ebenso für Wirbel, obwohl Strache die FPÖ-Aktion mit einer künstlichen Inszenierung durch "politische Mitbewerber" zu erklären versuchte. 

Der umstrittene "Partnerschaftsvertrag" mit der Putin-nahen Partei "Einiges Russland" lockte Strache schließlich in eine Interview-Falle. Auf die Frage, warum die FPÖ mit einer kritisierten Partei einen solchen Vertrag schließe, behauptete Strache: "Da muss ich Sie auch wieder korrigieren, es ist ausdrücklich kein Partnerschaftsvertrag, sondern ein Arbeitsübereinkommen." Eine Videoeinspielung von Strache ließ ihn über seine eigene Aussage stolpern. Bei der Unterzeichnung des Papiers erklärte er dem parteieigenen Medium: "Einen Partnerschaftsvertrag mit der Partei EIniges Russland zu unterzeichnen ist ein ganz wichtiger Schritt in  Richtung Friedensstitung." In Wahrheit sei es ein Arbeitsübereinkommen, "dann habe ich mich hier geirrt", so Strache.

Kein Verzicht auf Ministeramt

Zuletzt setzte Ausweichmanöver bei der Frage nach der möglichen Präsidentschaft von Marine Le Pen. Die FPÖ sei gegen einen EU-Austritt - warum sie aber Le Pen unterstütze, die einen Austritt in sechs Monaten ab ihrer Präsidentschaftschaft zur Volksabstimmung machen will, blieb offen. Nur: "Das ist nicht etwas, das wir unterstützen." In punkto möglicher Regierungsbeteiligung erwähnte der FPÖ-Chef, dass er auf kein Ministeramt als Bedingung für eine solche verzichten würde.