So sehen die neuen U-Bahnen für Wien aus

Wenige Tage ist es erst her, dass alle Wageneinheiten vom ersten X-Wagen im Siemens-Werk komplett fertiggestellt wurden. In den nächsten Wochen wird der sechsteilige und 111 Meter lange U-Bahn-Zug nun bei den Wiener Linien zusammengesetzt. Bevor die neue Generation 2022 auf den Linien U1 und U4 unterwegs sein wird, stehen aber noch zahlreiche Tests und Prüfungen an. Frühestens 2025 wird er dann auch auf der U5 die erste vollautomatische U-Bahn-Linie Wiens sein.

Neue Generation bietet mehr Platz

Fahrgäste dürfen sich auf einen offen gestalteten Innenraum mit großzügigen Einstiegsbereichen für ein rasches Ein- und Aussteigen freuen, versprechen die Wiener Linien. Insgesamt können bis zu 928 Öffi-Gäste in einem Wagen unterwegs sein – exakt 46 Personen mehr als im V-Wagen, wissen die Verkehrsbetriebe. Fahrgästen mit Kinderwagen oder Reisegepäck soll die neue Generation viel Platz bieten. Digitale Informationsdisplays über jeder Zugtüre informieren die Fahrgäste über die positionsabhängige Wegeleitung sowie über aktuelle Anschlussverbindungen. Bei allen U-Bahn-Türen befinden sich zudem Klapprampen, zusätzliche Rollstuhlplätze in der Mitte des Zuges bieten Barrierefreiheit. Die Anordnung der Sitze erfolgt in einer Kombination aus den gewohnten Quersitzen mit zusätzlichen Längssitzen an der Außenwand der Züge sowie Klappsitzen. Die Sitze in blauer Farbe kennzeichnen einen Priority-Sitz und sind für Fahrgäste mit eingeschränkter Mobilität vorgesehen.

Vollautomatisch auf der Linie U5

Bis 2030 sollen alle 34 Züge ausgeliefert und schrittweise die älteren „Silberpfeile“, die teilweise bereits seit den 70er-Jahren unterwegs sind, ersetzen. Wie der V-Wagen sind auch die neuen Züge durchgängig begehbar, klimatisiert und videoüberwacht. Der X-Wagen wird auf der U5 vollautomatisch und auf anderen Linien mit Fahrer unterwegs sein.

"Beitrag zur Klimamusterstadt"

"Mit dem X-Wagen wird das Zeitalter der vollautomatischen U-Bahn in Wien eingeläutet. Der in Wien produzierte U-Bahn-Zug besteht übrigens zu 90 Prozent aus recycelbaren Materialien, die Bauweise und die Ausstattung bringen einen besonders niedrigen Energieverbrauch und sind somit ebenso ein wesentlicher Beitrag für die Klimamusterstadt", so Öffi-Stadträtin Ulli Sima bei der Präsentation am Freitag.

Albrecht Neumann, Leiter Schienenfahrzeuge Siemens Mobility, ergänzt: "Was vor 50 Jahren im Werk Wien mit dem Silberpfeil begonnen hat, führen wir heute mit dem X-Wagen in die Zukunft: Durch zahlreiche Innovationen und Digitalisierungslösungen erhält Wien eine der modernsten U-Bahnen der Welt".