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Xiaomi 12S Ultra im Test – Foto-Wunder mit einem Haken

Riesige Kamera, gewaltige Ausstattung: Das Xiaomi 12S Ultra überzeugt im "Heute"-Test. In Österreich wird es aber leider nicht so schnell erscheinen.

Rene Findenig
Das Xiaomi 12S Ultra im Test – Hingucker ist eindeutig das ultragroße Kameramodul des Smartphones.
Das Xiaomi 12S Ultra im Test – Hingucker ist eindeutig das ultragroße Kameramodul des Smartphones.
Heute

Bereits vor einiger Zeit konnte sich "Heute" das Xiaomi 12S Ultra für ein kurzes Hands-On schnappen, nun ist es soweit und wir können auch einen ausführlichen Test präsentieren. Mit dem Xiaomi 12S Ultra hat das Unternehmen ein Smartphone geschaffen, dessen Kamera so gut wie alle Mitbewerber in den Schatten stellt. Einzig Smartphones wie das Huawei Mate 50 Pro oder das Google Pixel 7 Pro halten da unter den Android-Konkurrenten mit – in derselben Liga spielt auch das Apple iPhone 14 Pro Max. Prestigeträchtig: Dank der neuen Zusammenarbeit prangt ein Leica-Schriftzug am Handy-Gehäuse.

Die technischen Daten lesen sich bereits am Papier beeindruckend: 50,3 Megapixel (MP) Weitwinkel mit optischer Bildstabilisierung, 48 MP Telefoto mit 5fachem optischen Zoom, 48 MP Ultraweitwinkel und ein extra Tiefensensor. Videos gibt es bis zu 8K bei 24 Bildern pro Sekunde. Bitter für heimische Interessierte und der Haken des Ganzen: Zumindest vorerst wird es das Smartphone nicht bis nach Österreich schaffen. Offiziell verkauft wird es derzeit nur in China – mehrere Anbieter haben es aber im Import-Sortiment. Und das zu interessanten Preisen. Das Spitzenmodell gibts bereits für unter 1.000 Euro.

Starkes Innenleben, aber die Kamera ist der Star

Im Test beeindruckt aber nicht nur die Kamera. Schon das Aussehen macht das Smartphone unverwechselbar. Das Kameramodul ist gigantisch groß und rund ausgefallen, thront zudem in einem quadratischen Bereich, der rund ein Drittel der Rückseite des Smartphones einnimmt. Daneben gibt es statt Glas oder Kunststoff edel wirkendes Kunstleder auf der Rückseite, das sich angenehm anfühlt und das Problem von Fingerabdrücken und Schlieren ausräumt. Auf der Vorderseite fällt ein Punchhole oben mittig für die Selfie-Kamera auf. Die knipst übrigens mit 32 MP ebenso beeindruckende Bilder.

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    Mit dem Xiaomi 12S Ultra hat das Unternehmen ein Smartphone geschaffen, dessen Kamera so gut wie alle Mitbewerber in den Schatten stellt. Und das nicht nur dank ...
    Mit dem Xiaomi 12S Ultra hat das Unternehmen ein Smartphone geschaffen, dessen Kamera so gut wie alle Mitbewerber in den Schatten stellt. Und das nicht nur dank ...
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    Bei der "Innenausstattung" geht es mit Flaggschiff-Werten weiter, wobei sich die Technik ebenso beinahe ident im Schwester-Modell Xiaomi 12 Pro findet. Es arbeiten ein Snapdragon 8 Gen 1 mit je nach Modell acht oder zwölf Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher zusammen, dazu kommen noch IP68-Schutz, 256 oder 512 GB interner Speicher, 6,73 Zoll OLED-Display (3.200 x 1.440 Pixel und mit 1.500 Nits sehr hell) inklusive Schutz durch Corning Gorilla Glass Victus und Harman-Kardon-Lautsprechern sowie ein 4.860 Milliamperstunden Akku, der mit 67 Watt schnellgeladen werden kann.

    Beeindruckende Foto-Ergebnisse – auch beim Zoom

    Auch Bluetooth 5.2, Wifi 6E und 5G gibt es. Als Betriebssystem kommt das auf Android 12 basierende MIUI 13 zum Einsatz. Der Test zeigt schnell: Egal ob hochauflösende Videos, anspruchsvolle Mobile Games oder aufwändige Bildbearbeitung, das Smartphone kommt nie ins Straucheln und verfügt über genug Power für alle Aufgaben. Der Akku hält selbst bei Vielnutzern 1,5 Tage durch, auch wenn das Display auf die maximal mögliche Helligkeit gestellt und die Bildwiederholrate auf 120 Hertz hinaufgeregelt wird. Klar ist aber dennoch: Der wahre Star des neuen Xiaomi-Smartphones ist die verbaute Kamera.

    Egal ob bei Tag oder Nacht, das Smartphone knipst knackig scharfe Bilder mit natürlichen Farben und ohne das Bild per Künstlicher Intelligenz allzu sehr zu verfälschen. Besonders beeindruckend: Ist es in einem Zimmer so dunkel, dass alles für das menschliche Auge vollkommen schwarz erscheint, gibt es noch immer brauchbare und nicht allzu verschwommene Bilder, die die Möbel und Gegenstände zeigen. Bei anderen Smartphones gibt es da nur noch komplettes Schwarz auf den Fotos zu sehen. Grandios sind übrigens auch die Zoom-Fähigkeiten des Modells, selbst bei über zehnfacher Vergrößerung.

    Smarte Kamera-Widgets mit Schnell-Auswahl

    Bildrauschen kommt so gut wie gar nicht vor, Bilder zeigen einen grandiosen Dynamikumfang und eine fast perfekte Ausleuchtung. Ebenfalls auffällig: Das Smartphone löst weit schneller als Konkurrenten aus und schießt auch etwa bei Nachtaufnahmen Fotos sofort ohne zusätzliche Bearbeitungszeit. Einziges entdecktes Mini-Manko im Test, das aber beinahe gar nicht auffällt: In der Nacht geraten Fotos mit automatischen Einstellungen manchmal eine Spur zu blass. Und: Ultraweitwinkel und Tele knipsen zwar auch gute Aufnahmen, kommen aber nicht an die atemberaubende Hauptlinse heran.

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      Egal ob bei Tag oder Nacht, das Smartphone knipst knackig scharfe Bilder mit natürlichen Farben und ohne das Bild per Künstlicher Intelligenz allzu sehr zu ...
      Egal ob bei Tag oder Nacht, das Smartphone knipst knackig scharfe Bilder mit natürlichen Farben und ohne das Bild per Künstlicher Intelligenz allzu sehr zu ...
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      Die ausgezeichnete Kameraleistung wird noch zusätzlich durch die Software verstärkt. So dürfen Nutzer aus den beiden Kameramodi "Leica Authentic" und "Leica Vibrant" wählen oder aber auch verschiedene Kamera-Filter und -Modi sowie Brennweiten außerhalb der Kamera-App direkt über Widgets aufrufen. Ebenso wie Dutzende Voreinstellungen lassen sich die geknipsten Fotos auch im Nachhinein mit vielen Tools und Funktionen bearbeiten. Foto-Fans kommen mit dem Smartphone jedenfalls voll auf ihre Kosten – müssen es aber selbst importieren, da es Österreich vorerst fern bleibt.

      Highend-Smartphone mit Preis im Sinkflug

      Spannend: Nach dem Hands-On zeigt das Smartphone seine Power gut im länger andauernden Test. Mit seiner Highend-Ausstattung war schon zuvor klar, dass beim normalen Arbeiten keine Ruckler oder Wartezeiten auftreten werden. Wie stark das Gerät ist, zeigt sich aber erst beim Gaming. "ARK: Survival Evolved" und "Deus Ex Go" laufen flüssig mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde. Da kommt beinahe PC-Gaming-Feeling auf. Unterstützt wird das von gutem Audio: Die Lautsprecher hören sich klar und voluminös an, etwas Bass fehlt. Für verbundene Headsets gibt es AAC, aptX, aptX-HD und LDAC oder LHDC.

      Xiaomi ist mit dem 12S Ultra das Smartphone der nächsten Generation gelungen und das Smartphone zeigt vor, welche Fortschritte weiter bei Smartphone-Kameras möglich sind. Vor allem bei schwierigen Lichtverhältnissen, in der Nacht und mit Zoom trumpft das Modell mächtig auf. Aber auch abseits der Kamera ist das Gerät ein pures Flaggschiff mit starker Ausstattung, tollem Display und jeder Menge Highend-Funktionen. Schade ist da nur, dass das Xiaomi 12S Ultra nicht auf absehbare Zeit in den heimischen Handel kommen wird. Der Preis scheint übrigens im Sinkflug, zuvor kostete es 1.100 Euro.