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Xiaomi Smart Band 8 im Test – Fitness-Tipp unter 50€

Neben neuen Smartphones der 13T-Serie und der Watch 2 Pro hat Xiaomi auch sein Smart Band 8 vorgestellt. Das Fitnessband schlägt sich im Alltag gut.

Rene Findenig
Xiaomi Smart Band 8 im Test – Fitness-Tipp unter 50€
Xiaomi Smart Band 8 im Test – Fitness-Tipp unter 50€
Rene Findenig

Ein Manko gleich vorweg: Während Xiaomi sein neues Smart Band 8 in Deutschland bereits für 39,99 Euro verkauft, werden hierzulande zehn Euro mehr fällig. Das ist für das Gebotene dennoch ein guter Deal, etwas ärgert dieser Preisunterschied aber trotzdem. Immerhin: Im Vergleich zum Vorgänger wird das Smart Band 8 aktuell sogar um zehn Euro günstiger verkauft. Xiaomi ist bekannt für die gute Qualität seiner günstigen Wearable-Armbänder – und das wird auch mit dem neuen Smart Band unterstrichen. In Österreich hat man bisher die Wahl zwischen zwei Modellen – dem Tracker mit metallisch-schwarz glänzendem Gehäuse und schwarzem Silikonband oder einer sehr dezent goldenen Version mit einem weißen Silikonband.

Dazu gibt es auch einiges an Zubehör, denn die Bänder, in denen der Tracker gehalten wird, können einfach gegen andere Bänder in allen möglichen Farben ausgetauscht werden. Ebenso ist es möglich, den Tracker ohne Band am Schnürsenkel des Laufschuhs oder mit einer Halskette als modisches Accessoires zu tragen. Die jeweils nötigen Zubehör-Teile sind für Preise zwischen zehn und 30 Euro erhältlich. Durch die neuen Nutzungsmöglichkeiten zeigt sich auch gleich ein großer Unterschied zur Vorgänger-Generation des Wearables. Wurde der Vorgänger noch in eine Aushöhlung des Smart Bands hineingedrückt und dort festgehalten, gibt es nun beim neuen Modell einen Band-Aufnahme-Mechanismus wie bei Standard-Smartwatches.

Display mit einem flüssigeren Bedienerlebnis

Diese neue Mechanik lässt das Smart Band 8 gleich etwas edler als den Vorgänger aussehen – verhindert aber auch gleichzeitig, dass Besitzer von Bändern für ältere Modelle diese beim neuen nutzen können. Dafür gibt es neben den bisher bunten Bändern auch neue in Kunstleder-, Stoff- oder Metall-Ausführung. Geblieben ist beim Standard-Silikonband der Druckverschluss – er hält das Band zwar fest am Handgelenk, birgt aber auch die Gefahr, dass er sich beim Überstreifen einer Jacke oder eines anderen Kleidungsstücks öffnet. Etwas Vorsicht muss man deshalb walten lassen, denn mit nur rund 27 Gramm ist der Tracker so leicht, dass er am Handgelenk nach kurzer Zeit gar nicht mehr auffällt – oder dessen fehlen.

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    Äußerlich hat sich beim Smart Band 8 im Vergleich zum Vorgänger nicht viel getan, innerlich um so mehr. Das Design ist dem Eindruck nach etwas schlanker ...
    Äußerlich hat sich beim Smart Band 8 im Vergleich zum Vorgänger nicht viel getan, innerlich um so mehr. Das Design ist dem Eindruck nach etwas schlanker ...
    Rene Findenig

    Äußerlich hat sich beim Smart Band 8 im Vergleich zum Vorgänger nicht viel getan, innerlich um so mehr. Das Design ist dem Eindruck nach etwas schlanker ausgefallen, dennoch wurde das Modell mit den Maßen 48 x 22,5 x 11 Millimetern etwas breiter – und trägt sich dadurch noch angenehmer. Das Display blieb 1,62 Zoll groß und löst auch wieder mit 490 x 192 Pixeln auf, bietet allerdings mit einer Bildwiederholrate von 60 Hertz ein flüssigeres Bedienerlebnis. Außerdem gibt es nun optional ein Always-On-Display, das die wichtigsten Infos auch dann einblendet, wenn das Gerät gerade nicht genutzt wird. Mit rund 600 Nits ist zudem die Helligkeit erhöht worden, was ein Ablesen auch bei stärkerer Sonneneinstrahlung möglich macht.

    Schnelle Reaktionen und keine Wartezeiten mehr

    Bemerkbar ist auch, dass das scharf auflösende AMOLED-Display mit an den Seiten gebogenem 2,5D-Glas auf die Touch-Eingaben des Nutzers präziser und verlässlicher reagiert – was ein Riesenvorteil ist, schließlich erfolgt die Bedienung einzig und allein über den Bildschirm, denn Tasten am Gehäuse gibt es nicht. Apropos gibt es nicht: GPS-Ortung bekommt man nur mit einem gekoppelten Smartphone und nicht Standalone, NFC kann das Ding gar nicht. Beides hätten wir uns in der Preisklasse aber auch nicht erwartet. Beibehalten wurde der IP68-Schutz, womit das Modell staub- und wasserdicht ist. Ein Wasserschutz bis 5 ATM bedeutet, dass das Band problemlos beim Schwimmen und Untertauchen getragen werden kann.

    Ein kleiner Rückschritt ist übrigens auch erkennbar, wird bei der Nutzung aber vermutlich absolut niemandem auffallen – wurde das Smart Band 7 noch über Bluetooth 5.2 (Low Energy) mit dem Smartphone verbunden, ging man beim neuen Modell auf Bluetooth 5.1 (Low Energy) zurück. Aktiviert werden kann das Display (ebenfalls optional) per Drehbewegung des Handgelenks – das klappt meist gut, manchmal bleibt das Display aber trotz recht heftiger Drehung einfach schwarz. Viel zuverlässiger funktioniert da das leichte Antippen des Bildschirms, der sofort "aufwacht" und keine nicht wie zuvor einige Sekundenbruchteile zögert. Für die schnelleren Reaktionszeiten zeichnet ein ganz neuer Prozessor im Inneren verantwortlich.

    Weit stärker, flüssiger und schneller als jemals zuvor

    Um welchen Chip es sich genau handelt, hütet Xiaomi wie ein Staatsgeheimnis, dass er weit stärker als zuvor ist, fällt aber sofort auf. Angetippte Funktionen werden sofort geöffnet, das Scrollen durch Listen und die Bildschirme erfolgt flüssig und die Messungen von Puls, Stress oder Blutsauerstoffgehalt werden sofort ausgeführt. Ganz neu ist auch eine automatische Helligkeitsregelung des Bildschirms – wer will, kann die Helligkeit natürlich auch weiterhin manuell festlegen. Gekoppelt werden kann der Tracker laut Xiaomi mit so gut wie allen Android- (ab Version 6.0) und iOS-Smartphones (ab Version 12.0). In beiden Fällen gibt es im entsprechenden App-Store die zugehörige "Mi Fitness"-App zum Download auf das Smartphone.

    Was nicht alle freuen wird: Um den vollen Funktionsumfang nutzen zu können, will der Hersteller, dass ihr euch ein eigenes Xiaomi-Konto zulegt. Kinderleicht erlernbar ist dafür die Nutzung des Trackers: Per Tipp auf den Screen aktiviert man das Display, per Wisch nach links oder rechts streift man durch die Menü-Oberfläche mit Puls- und Schlafdatenanzeige, Wetter, Musik-Player und System-Einstellungen. Ein Wisch vom Startbildschirm nach unten zeigt die jüngsten Mail-, WhatsApp- und Push-Benachrichtungen, ein Wisch nach oben öffnet die Liste der App-Symbole mit allen Sport- und Gesundheitsfunktionen. Und schließlich darf man auch den Bildschirm noch länger antippen, um aus einigen vorinstallierten Watchfaces zu wählen.

    Beeindruckende Zahl an Messungen und Sportmodi

    Die Watchfaces genannten Smartband-Hintergrundbilder und -animationen kennen kaum Grenzen, über das Smartphone kann man sich mittlerweile rund 200 verschiedene auf den Tracker laden und ihn so personalisieren. Das Sortiment bietet dabei edel-klassische oder schlichte Hintergründe ebenso wie sportlich-moderne, aber auch einige mit besonders viel Gesundheits- und Fitnessdaten oder sogar mit kleinen Minispielen. Dank einer Auflösung von 326 ppi sind sehr detaillierte Watchfaces möglich und auch mehrere Zeilen kleingeschriebener Text bei Benachrichtigungen können problemlos und in Volltext gelesen werden, ohne in Pixelmatch zu verschwinden. Ebenso beeindruckend ist aber auch die Auswahl an Modi.

    In Sachen Gesundheitsdaten kann das Smart Band 8 dank 6-Achsen-Bewegungssensor und vielen weiteren kleinen Messoptiken zahlreiche Daten wie die Trainingsbelastung, den Puls, die Vitalität (ein Durchschnitt der Aktivität der jüngsten sieben Tage auf einer Skala von 0 bis 100), den Blutsauerstoff, den Stresslevel, den Schlaf und den Menstruationszyklus überwachen beziehungsweise analysieren. Dazu gibt es noch über 150 Sportmodi obendrauf, von klassischen Aktivitäten wie Gehen, Laufen, Radfahren und Schwimmen bis hin zu zwölf verschiedenen Kampfsport-Arten oder sogar Karten- und Brettspielen. Die Auswahl an Messungen und Modi ist beeindruckend und muss den Smartwatch-Vergleich nicht scheuen.

    Solide Akkulaufzeit und einige GPS-Unsicherheiten

    Dass sich das Smart Band 8 eher an Hobbysportler richtet, zeigt der Test der GPS-Funktion. So zeichnete ein Polar-Trainingscomputer exakt fünf Laufkilometer auf, während das Smart Band 8 nur auf 4,5 Kilometer kam – beim Nachprüfen waren einige gelaufene Kurven in der Aufzeichnung einfach per Luftlinie abgekürzt worden. Kaum Abweichungen gab es hingegen zwischen der aufgezeichneten Herzfrequenz während des Trainings im Vergleich von Polar-Brustgurt und Xiaomi Smart Band 8. Zugutehalten wollen wir aber: Da der neue Xiaomi-Tracker kein GPS ohne ein gekoppeltes Smartphone unterstützt, könnte der Aufzeichnungsfehler natürlich auch durch das genutzte Smartphone zustande gekommen sein.

    Bei der Laufzeit nennt Xiaomi einen Zeitraum von 16 Tagen, bevor der Tracker wieder geladen werden muss. Je nach Nutzungs-Szenario kommt das mit dem 190 Milliamperestunden Akku tatsächlich hin, die Laufzeit verringert sich aber natürlich deutlich, wenn man täglich trainiert, das Always-On-Display nutzt und die Helligkeit manuell hochdreht oder den Bildschirm länger aktiviert lässt. Auf eine Woche kommt man aber auch bei stärkerer Nutzung. Geladen wird per Kabel mit zwei kleinen und magnetischen Pin-Anschlüssen, das rückwärtig an das Band andockt. Ein Netzteil müssen sich die Nutzer allerdings selbst besorgen oder besitzen. Dafür ist eine volle Ladung des Fitnesstrackers bereits in rund einer Stunde fertig.

    Xiaomi Smart Band 8 im Test – Fitness-Tipp unter 50€

    Xiaomi holt mit seinem neuen Smart Band 8 sowohl beim Design, als auch bei Tempo und Funktionen deutlich in Richtung Smartwatch-Markt auf – Dutzende Sport-Modi und Watchfaces, eine große Auswahl an Zubehör und Silikonbändern, schnelle Reaktionszeiten und eine gute Verarbeitung, das kannte man bisher fast ausschließlich von den teureren Smart-Uhren. Vorsicht muss man beim Tracking walten lassen. Für das Gebotene ist das Xiaomi Smart Band 8 aber ein guter Fitness-Tipp für alle, die ihre Gesundheitsdaten im Blick haben und etwas Sport treiben wollen – und dafür nicht Hunderte Euro für eine teure Smartwatch ausgeben wollen. Und dank neuem Design sieht das Ding am Handgelenk auch noch richtig, richtig gut aus.