Lichtermeer am Ring erstrahlt heuer für Inklusion

Die Veranstaltung "will und wird ein Zeichen setzen, dass wir nur miteinander und füreinander in eine hellere Zukunft kommen", so Daniel Landau, Koordinator von YesWeCare, zu "Heute". Landau hatte die Aktion vor einem Jahr gemeinsam mit Roman Scamoni gegründet. Damals, am Sonntag vor genau einem Jahr, ging es um das Gedenken an die Toten, die Corona gefordert hatte. Und es ging um den Dank an das Pflegepersonal in den Krankenhäusern.

Tausende Wiener haben damals eine Viertelstunde am Ring gestanden, geschwiegen und mit einer Kerze in der Hand ein lichtes und friedliches Zeichen gesetzt. Das Motto diesmal lautet "Wir Alle, für das Recht auf Inklusion“. 

Für beeinträchtigte Kinder endet der Lehrplan eher

Der Hintergrund: Für Jugendliche, denen wegen einer körperlichen oder psychischen Beeinträchtigung sonderpädagogischer Förderbedarf attestiert wird, endet der Lehrplan mit der neunter Schulstufe. Es gibt ein freiwilliges zehntes Schuljahr. Ein elftes und zwölftes Jahr ist aber nur mit Bewilligung von Schulerhalter und Schulbehörde möglich.

"Diese Schüler und Schülerinnen bleiben dann oft zu Hause, wo sie erworbene Kompetenzen wieder verlernen oder verlieren“, so Johanna Piseczky von der Diakonie gegenüber Radio Wien. Weil Betroffenen das elfte und zwölfte Schuljahr verweigert wird haben Eltern eine Klage angekündigt.

Für das gemeinsame Zeichen für inklusive Bildung lädt der Veranstalter Daniel Landau gesellschaftsübergreifend Menschen ein, am Sonntag, den 18. Dezember zusammen für einen Moment wieder schweigend am Wiener Ring zu stehen, die mitgebrachten Lichter zu entzünden und gemeinsam innezuhalten. Die Demo ist ab 18 Uhr am Ring angemeldet, offiziell geht es um 19.15 Uhr los.

Den Aufruf zur Teilnahme an dem Lichtermeer schlossen sich auch der evangelische Bischof Michael Chalupka, die Diakonie, die Armutskonferenz und die Israelitische Kultusgemeinde Wien. Um 19.15 Uhr werden die Teilnehmer die Fahrbahn auf der Wiener Ringstraße für ein "kurzes Lichterzeichen“ betreten.

Das Motto dieses Jahr: "Wir Alle, für das Recht auf Inklusion"

"Gesellschaftsübergreifend miteinander und füreinander, nächstenliebend und solidarisch, was auch immer. Über Parteien hinweg, Religionen und anderes mehr vereinend. So unser Wunsch, unsere Hoffnung. Unverändert", erklärt Daniel Landau das Konzept. 

Zum diesjährigen Motto sagt Roman Scamoni, Mitveranstalter aus Innsbruck, "Wir starten auch diesen Lichterkranz wieder gemeinsam. #YesWeCare soll mehr sein als "Licht ins Dunkel“. Es soll eine selbstbewusste und starke Flamme sein, die für eine inklusive Bildung, für gesellschaftliche Teilhabe und für eine Gesellschaft ohne Barrieren brennt.“