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Yooka-Laylee im Test: Gut Ding braucht Weile

Lange mussten Nintendo Switch-Fans auf Yooka-Laylee warten. Doch sie werden mit der besten Version des Retro-Plattformers belohnt.

Heute Redaktion
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Ja, das ist der zweite Test von Yooka-Laylee bei "Heute Digital" in diesem Jahr. Seit der Erstveröffentlichung des Spiels im April 2017 hat sich aber einiges getan. Viele Ärgerlichkeiten sind mit regelmäßigen Updates verschwunden und zuletzt wurde der 3D-Plattformer mit Retro-Charme aus dem Hause Playtonic Games auch noch auf Nintendo Switch veröffentlicht.

Die monatelange Wartezeit hat sich aber gelohnt: Das Team aus Rare-Veteranen (einst zuständig für das Vorbild Banjo-Kazooie) hat Yooka-Laylee für Nintendo Switch zur besten Version des Games gemacht.

Liebeserklärung an die Vergangenheit

Die Wurzeln von Yooka-Laylee liegen bei den Maskottchen-Plattformern der späten 90er und frühen 2000er Jahre. Wie im Rare-Hit Banjo-Kazooie gehen auch in Yooka-Laylee zwei putzige Tierchen auf die Suche nach Sammelobjekten. Anstelle von Vogel und Bär sind es hier aber Eidechse Yooka und Fledermaus Laylee, die statt Puzzleteilen eine Menge Buchseiten in einer Auswahl bunter Levels jagen müssen.

Die sogenannten "Pagies" wurden nämlich aus Yookas Lieblingsbuch gerissen, als es vom fiesen Unternehmer Capital Bee gestohlen wurde. Dieser möchte mit seiner bösen Firma die gesamte Weltliteratur an sich reißen. Die Handlung ist absurd wie in einem Samstagmorgen-Cartoon und gespickt mit jeder Menge Humor – auch wenn ein Hauch zu viele Witze darauf abzielen, dass man gerade ein Videospiel vor sich hat.

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Gründlich geschliffen

Yooka-Laylee wurde im Frühling (in vielen Bereichen gerechtfertigt) für seine antiquierte Machart kritisiert. Das reichte von einer hakeligen Kamera über die furchtbar nervige "Sprachausgabe" mit nicht überspringbaren Quietsch- und Grunzlauten bis hin zu schlecht spielbaren "Arcade-Games". Ein Großteil dieser Makel ist mittlerweile verschwunden.

Fast alle Kritikpunkte wurden beseitigt oder zumindest abgeschwächt. Die Steuerung fühlt sich responsiver an, die Kamera folgte dem Geschehen geschmeidiger (und kann auch komplett manuell justiert werden) und sogar die nervigen "Stimmen" der kunterbunten Figuren können schnell weggedrückt werden. Tolle Leistung!

Angepasst für Nintendo-Hardware

Neben den Nachbesserungen in diversen Bereichen hat Playtonic Games offenbar auch jede Menge Mühe in die Optimierung des Titels für Nintendo Switch investiert. Die Bildrate befindet sich fast konstant bei 30fps (kleinere Einbrüche gibt es nur bei Effekten wie Feuer oder weitläufigen Panoramen) und das bei kaum merklichen grafischen Einsparungen.

Im TV-Modus läuft Yooka-Laylee mit einer Auflösung von 900p, einem guten Kompromiss zwischen Leistung und Performance. Auf dem kleinen Display der Nintendo-Konsole wird das Game mit 630p ausgegeben und sieht einfach toll aus. Teile der Umgebungsgeometrie und ausgewählte Effekte wurden angepasst (Blätter auf Pflanzen weisen weniger Details auf und auch die Schatten sind verschwommener als auf PlayStation 4, Xbox One und PC), doch das Ergebnis ist ein rundes Gesamtpaket. Die Einschnitte fallen kaum auf.

Fazit: Erfolgreich nachgebessert

Playtonic Games hat das Ruder mit Yooka-Laylee erfolgreich herumgerissen. Die Retro-Hommage an Banjo-Kazooie bleibt intakt, gleichzeitig hat man aber die antiquiertesten Elemente entfernt oder zumindest abgeschwächt. Dank dieser Verbesserungen ist der Plattformer nun deutlich besser spielbar als noch vor einigen Monaten.

Das Konzept hat sich im Kern aber natürlich nicht geändert. Wer mit der grundlegenden Spielstruktur von Banjo-Kazooie bereits vor 19 Jahren Probleme hatte, dürfte wohl auch mit Yooka-Laylee nicht glücklich werden. Allen anderen bietet der Titel aber einen gelungenen Nostalgietrip mit zeitgemäßen Optimierungen.