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Zaco A9s im Test: Smarter Roboter macht sauber

Heute Redaktion
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Die Firma Ilife hat mit "Zaco" einen neuen Namen und auch gleich einen smarten Saug- und Wischroboter am Start. Der Zaco A9s beeindruckt im Test.

Saugroboter zwischen 180 und 450 Euro hat Zaco im Programm, wobei der neue A9s am oberen Ende der Preisspanne das Flaggschiff des Unternehmens darstellt. Was er anders macht als herkömmliche Saugroboter: Er saugt nicht nur, er wischt auch gleich nach. Doch der Reihe nach. Geliefert wird der Zaco A9s mit einem Paket, das den Roboter, eine Ladestation, eine Fernbedienung und eine "virtuelle Wand" sowie den Wassertank, Reinigungswerkzeuge, Filter und Bürsten enthält.

Der Lieferumfang scheint enorm zu sein, für die Inbetriebnahme ist aber nicht viel notwendig. Der Roboter selbst ist kein billiges Plastikteil, sondern verfügt über einen Schallplattenlook mit Aluminiumelementen an der Oberseite. Klasse ist schon mal die Größe: Zwar fällt der Roboter in Länge und Breite mit 33 beziehungsweise 32 Zentimetern nicht klein aus, die Höhe von nur 7,6 Zentimeter lässt ihn aber auch unter niedrigen Möbelstücken durchfahren.

Schneller Betrieb, leichte Entleerung

Neben der hochwertigen Verarbeitung glänzt der Roboter auch mit der Ausstattung. So ist der Staubbehälter 0,6 Liter groß, was lange Saugfahrten ermöglicht, ohne dass der Roboter dazwischen entleert werden muss. Entleert man den Behälter nach der Nutzung, klappt man einfach den Staubbehälter auf und kann den Staub ohne direkten Kontakt in den Mistkübel leeren. Filter und Behälter lassen sich danach einfach abwischen.

Bei der Inbetriebnahme muss man zuerst einen Platz für die Ladestation des Roboters finden. Die ist zwar schlank, erfordert aber laut Herstellerangaben eine Wand, in der nichts in der unmittelbaren Umgebung von rund einem Meter steht. Hier kann Entwarnung gegeben werden: Obwohl wir nur rund 30 Zentimeter Platz hatten, erkannte der Roboter die Station ohne Probleme und konnte sie punktgenau anfahren.

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Lange Ladezeit fällt nicht ins Gewicht

Die Ladezeit mit rund fünf Stunden ist zwar hoch, da der Roboter aber sowieso eigenständig außerhalb des Betriebs lädt, kann sie vernachlässigt werden. Im Dauerbetrieb schafft der A9s mit einer Ladung eine Fahrt von knapp über zwei Stunden. Etwas ungewöhnlich ist die nach oben gerichtete Kamera des A9s. Der Gedanke dahinter: Der Roboter erstellt beim ersten Betrieb einen Grundriss der Wohnung und orientiert sich dabei an der Decke. Das bringt zwar Vorteile wie die niedrige Bauweise, sorgt aber für kleinere Zusammenstöße mit Möbeln.

Auf Knopfdruck oder bei leerem Akku geht es zurück in die Station. (Heute.at)

Über eine optional nutzbare App kann der Nutzer auf einer Live-Karte sehen, welche Bereiche der A9s geputzt hat. Der Betrieb folgt dabei einem sinnvollen Muster. Nimmt man keine speziellen Einstellungen vor, fährt der A9s die Wohnung in geraden Bahnen ab und kehrt auf die nächste Bahn um, sobald er auf ein Hindernis stößt. Dabei lässt der A9s wenig aus, denn ein Tischbein etwa wird nicht als Wand erkannt, sondern tatsächlich als Tischbein – und deswegen auch komplett umrundet und abgesaugt.

Stark auf Teppichen und Kanten

Stark zeigt sich der A9s auch bei Teppichen und Kanten. Diese kann er, solange sie nicht viel höher als ein bis eineinhalb Zentimeter sind, erklimmen. Im Saugbetrieb arbeitet der Roboter mit zwei wechselbaren Bürstenköpfen vorne, die den Staub zur unter dem Roboter befindlichen und ebenfalls wechselbaren Hauptbürste schieben, wo der Schmutz durch einen ebenso austauschbaren Filter eingesaugt wird. In Sachen Bauweise und Langlebigkeit weiß der Roboter zu gefallen. Viele Teile können einfach ausgebaut und gesäubert oder ausgetauscht werden. Auch eine Bürste extra für die Teppichreinigung ist vorhanden.

Auch Teppiche sind für den Roboter kein Problem. (Heute.at)

Wer auf die App verzichtet, kann den Roboter mit der mitgelieferten Fernbedienung steuern, die eine Reichweite von rund acht Metern hat. Wir empfehlen aber eindeutig die App. Zwar können per Fernbedienung auch Routinen und Reinigungspläne angelegt werden, erst die App ermöglicht es aber, das volle Potenzial des Roboters auszuschöpfen. Nicht nur wegen des Live-Überblicks über die Reinigung. Eines fehlte uns aber: Die Möglichkeit, Sperrzonen zu zeichnen, die der Roboter nicht befahren soll.

Sperrzonen fehlen noch in der App

Physisch braucht man dazu die mitgelieferte virtuelle Wand, von der es nur ein mitgeliefertes Stück gibt. Den kleinen Baustein stellt man etwa hinter eine Türschwelle oder an den Rand eines No-Go-Bereichs wie eine nach unten führende Treppe. Das funktioniert gut – der Roboter überfährt die von der Wand gezeichnete virtuelle Linie nicht. In der App aber einfach solche Bereiche einzeichnen zu können, wäre um einiges praktischer.

Über die App wird der Roboter auch mit nur einem Knopfdruck mit dem WLAN verbunden, was die smarten Funktionen freischaltet. So kann eine tägliche individuelle Start-Reinigungszeit eingerichtet, der Roboter über die App gelenkt oder der Saugmodus bestimmt werden. Bei "Standard" fährt der A9s seine Bahnen ab, bei "Kanten" fährt er die gefundenen Wände entlang und bei "Stelle" kreist der Roboter in immer größer werdenden Kreisen um eine Stelle, die beispielsweise sehr verdreckt ist.

Wischen als Fast-Alleinstellungsmerkmal

Bis zu diesem Punkt unterscheidet sich der Zaco A9s nicht sonderlich von anderen High-End-Saugern. Besonders macht ihn aber seine Wischfunktion. Dazu tauscht man einfach das Staub- gegen das Wassermodul aus. Der Wassertank fasst dabei 0,3 Liter, was für einen gut zwei Stunden langen Wischvorgang ausreicht. An der Unterseite des Tanks wird das waschbare Wischtuch aufgespannt, dann geht es los. Als Nutzer kann man den Roboter "sanft", "standard" oder "stark" aufwischen lassen.

So umschifft der Zaco A9s Ecken und Kanten. (Heute.at)

Je nach Einstellung ändert sich die verwendete Wassermenge und der Anpressdruck. Zwei Auffälligkeiten: Durch den starken Motor klettert der Roboter auch beim Wischen auf Teppiche, was kontraproduktiv ist. Also nutzt man die virtuelle Wand, um den Roboter vom Teppich fern zu halten – bei vielen Teppichen in der Wohnung bleibt aber nur das umklappen der Teppichkanten. Und: Selbst in der stärksten Einstellung schafft es der A9s nicht, starke Flecken vom Boden zu lösen, da bleibt nur das händische Nachwischen.

Teuer, aber einer der besten Roboter

Ansonsten arbeitet der A9s aber auch beim Wischen hervorragend. Der Roboter zieht deutliche Wasserspuren am Boden, die nie zu stark ausfallen und schnell trocknen. Zurück bleibt ein sauberer Boden, wie man ihn sich wünscht. Bei regelmäßiger Nutzung und ohne allzu starke Flecken ist der A9s ein blitzsauberer und schneller Helfer im Haushalt. Sowohl Staub als auch oberflächliche Flecken sind für den A9s kein Problem, wer ein-, zweimal im Monat per Hand nachwischt, wird ein supersauberes Zuhause haben. Beim Saugen ist der A9s sogar so stark, dass wir ein händisches Nachsaugen für komplett unnötig halten. Der Preis ist zwar hoch angesetzt, dennoch zählt der A9s zu den besten Saugrobotern am Markt und bringt mit der Wischfunktion auch noch ein Fast-Alleinstellungsmerkmal mit sich.

Technisch affine Nutzer profitieren beim Zaco A9s aber nicht nur von den starken Saug- und Wischkräften bei Flüsterlautstärke – ja, der Zaco A9s wird nicht laut und ermöglicht selbst in der höchsten Stufe ein ungestörtes Fernsehen daneben. Wer sich technisch etwas auskennt, kann den mit dem WLAN verbundenen Roboter etwa auch über den eigenen Alexa Skill nutzen. "Alexa, staubsaugen", kann dabei beispielsweise als Befehl angelegt werden, um den Roboter per Stimme zu starten. Möglich ist aber auch eine Routine: Verlässt man das Haus und sagt etwa: "Alexa, tschüss", kann man das dazu nutzen, um den Sauger seine Saug- oder Wischarbeit in Abwesenheit erledigen zu lassen. (rfi)