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Zahl ausländischer Studenten hat sich verdoppelt

Heute Redaktion
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Bild: Graf

Jeder fünfte Student an unseren Unis kommt aus dem Ausland, in den letzten 10 Jahren hat sich die Zahl verdoppelt - nur Zypern (!) hat mehr Ausländer-Studis. Der Großteil stammt aus Deutschland.

Jeder fünfte Student an unseren Unis kommt aus dem Ausland, in den letzten 10 Jahren hat sich die Zahl verdoppelt – nur Zypern (!) hat mehr Ausländer-Studis. Der Großteil stammt aus Deutschland.

Rund 65.000 Studenten aus dem Ausland lernen derzeit an österreichischen Hochschulen, das sind etwa 21 Prozent. Im Wintersemester 2001/2002 waren es noch 31.000 - die Zahl hat sich also mehr als verdoppelt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Sonderauswertung des Instituts für Höhere Studien (IHS).

Der Großteil der Ausländer an den Unis stammt aus Deutschland (38 %), elf Prozent sind aus den Nachfolgestaaten Jugoslawiens, neun Prozent aus Südtirol und fünf Prozent aus der Türkei. Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle: "Dieser hohe Anteil internationaler Studierender zeigt: Die heimischen Hochschulen sind attraktiv." Mag sein, aber die meisten Studenten zieht es nach Ende des Studiums weg.

Heißt: Wir zahlen die Ausbildung, die Früchte ernten andere. Nur 44 Prozent der Deutschen (und 36% der Südtiroler) wollen nach dem Studium hier zu bleiben. Bitter vor allem in der Medizin (neben Psychologie das beliebteste Fach). Die Ausbildung ist extrem teuer, als Arzt arbeiten die meisten aber lieber daheim. Schuld sind auch die langen Wartezeiten auf Turnus-Plätze.

Österreich laufen die Ärzte davon

Wovor Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle regelmäßig in Brüssel warnt, bestätigt auch das Institut für Höhere Studien (IHS): Österreich laufen die Ärzte davon. Nur 15 Prozent der angehenden Mediziner mit ausländischem Pass wollen nach dem Studium fix in Österreich bleiben. Weitere 15 Prozent dürften aus der Gruppe der Unentschlossenen hinzukommen. Zwei Drittel der Ausländer wollen weg.

Schuld sind das kostenlose Studium für alle Maturanten aus allen EU-Ländern und die langen Wartezeiten auf einen Turnus-Platz. Allein in Wien berichtet die Ärztekammer von durchschnittlichen Wartezeiten von eineinhalb bis zwei Jahren. Zudem würden Turnusärzte häufig als „bessere Schreibkräfte missbraucht“. Auch österreichische Jungmediziner ziehe es daher ins Ausland. Forderung der Ärztekammer: 15 Mio. zur Finanzierung von Lehrpraxen bei Hausärzten.