Coronavirus

"Zahlen sehen übel aus" – Experte warnt vor Herbstwelle

Virologe Christian Drosten warnt bereits jetzt vor einer Herbst- und Winterwelle. Die Zahlen "sehen übel aus", stellt der Experte klar.

André Wilding
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Der Blick auf eine Intensivstation.
Der Blick auf eine Intensivstation.
Fabian Strauch / dpa / picturedesk.com (Symbolbild)

Der Virologe Christian Drosten hält die derzeitige Beruhigung der Corona-Infektionszahlen in Deutschland für ein vorübergehendes Phänomen. Es sei schon zu sehen, dass in ostdeutschen Bundesländern die Inzidenz offenbar unabhängig vom Ferienende wieder Fahrt aufnehme.

"Ich denke, da deutet sich jetzt die Herbst- und Winterwelle an, die wir im Oktober wohl wieder sehen werden", so Drosten im NDR-Podcast "Coronavirus Update". Der vorherige Anstieg der Inzidenz sei insbesondere auf das Testen an Schulen nach Ende der Sommerferien und eingeschleppte Fälle zurückzuführen gewesen.

Nach Drostens Einschätzung wäre das aber auch noch nicht unbedingt der Beginn der Winterwelle. Angesichts der gegenwärtigen Quote von rund 64 Prozent vollständig Geimpften der deutschen Bevölkerung (Anm. in Österreich sind es 60,39 Prozent) gehe er in diesem Jahr von deren Losrollen zu einem Zeitpunkt wie im Vorjahr aus.

Impflücke schließen

Im Jahr 2020 sei es in der zweiten Oktoberhälfte eindeutig gewesen, "dass wir wieder in einen exponentiellen Anstieg gehen." Das Schließen der Impflücken müsse gesamtgesellschaftliches Ziel sein. Es gelte, noch Ungeimpfte zu überzeugen oder anderweitig dazu zu bringen, sich impfen zu lassen.

Laut dem Virologen sei dies nicht mehr eine wissenschaftliche Aufgabe, sondern eine politische. Den derzeitigen Impffortschritt in Deutschland wertete Christian Drosten jedenfalls als unzureichend.

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