Politik

Zahlen steigen – mehr Anzeigen wegen häuslicher Gewalt

Im Jahr 2022 wurden in Österreich 14.643 Betretungs- und Annäherungsverbote nach dem Gewaltschutzgesetz ausgestellt.
Heute Redaktion
19.02.2023, 12:13
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Mit 14.643 Betretungs- und Annäherungsverboten nach dem Gewaltschutzgesetz ist deren Zahl im Vorjahr im Vergleich zu 2021 (13.690) gestiegen, berichtet die APA.

Auch Nachbarn und Angehörige bringen Fälle zur Anzeige

Die Zunahme ist laut Innenministerium vor allem auf die Sensibilisierung in der gesamten Gesellschaft zurückzuführen. Die Bereitschaft zur Anzeige steige vorwiegend durch die Opfer selbst, aber auch durch Nachbarn und Angehörige.

Wie das Innenministerium am Sonntag außerdem mitteilte, vervierfachte sich im selben Zeitraum auch die Zahl der sicherheitspolizeilichen Fallkonferenzen (Koordination zwischen unterschiedlichen Behörden) im Bereich Gewalt in der Privatsphäre auf 209 – 2021 hatte sie bei 57 gelegen. Eine weitere Intensivierung der Konferenzen ist laut Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) ein Schwerpunkt für 2023.

Bist du von häuslicher Gewalt betroffen? Hier findest du Hilfe

Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555

Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247

Rat auf Draht: 147

Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20

Polizei-Notruf: 133

90 Prozent der Gefährder sind männlich

In Fallkonferenzen sollen Maßnahmen zwischen zuständigen Behörden und Institutionen in "Hochrisikofällen" koordiniert werden. Die neu hinzugekommene Beratung für Gefährder und – in der deutlichen Minderheit – Gefährderinnen belief sich im ersten vollen Jahr auf 11.923, die gesetzliche Bestimmung trat mit 1. September 2021 in Kraft und kam in den ersten vier Monaten auf 3.839 Gespräche. Rund 90 Prozent der Gefährder sind männlich. Die Zahl der Präventionsbediensteten wurde mit 1.186 in zwei Jahren mehr als verdoppelt, 2020 belief sich deren Zahl noch auf 500.

Jetzt E-Paper lesen