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Zahlen Superreiche bald die Corona-Kosten?

Der Impffortschritt in den armen Ländern ist schleppend. Hilfsorganisationen fordern deshalb: Superreiche sollen einmalig 99 Prozent Steuer zahlen. 

Heute Redaktion
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In vielen ärmeren Ländern der Welt geht es mit den Impfungen gegen Corona nur langsam voran. Kann eine Steuer jetzt helfen?
In vielen ärmeren Ländern der Welt geht es mit den Impfungen gegen Corona nur langsam voran. Kann eine Steuer jetzt helfen?
Matthew Martin Brink Xinhua / Eyevine / picturedesk.com

NGOs wie Oxfam fordern, dass die Milliardäre weltweit 99 Prozent Vermögensabgabe bezahlen. Sie sollen dabei einmalig die Gewinne versteuern, die sie während der Corona-Pandemie gemacht haben. Diese Abgabe würde weltweit rund 5,4 Billionen Dollar (4,6 Billionen Euro) einbringen. Das Argument der Hilfsorganisationen: „damit ließen sich Covid-19-Impfungen für alle Menschen finanzieren“.

"Regierungen lassen es zu, dass eine Handvoll Superreicher obszönen Reichtum anhäuft"  - Tobias Hauschild, Experte bei Oxfam

Die Reichsten plötzlich arm?

Die Hilfsorganisation Oxfam hat berechnet, welche Auswirkungen die einmalige Abgabe hätte: Die 2.700 Milliardäre in der Welt könnten den Beitrag bezahlen und wären trotzdem noch reicher als vor der Pandemie. Oxfam stellte gemeinsam mit dem Bündnis Fight Inequality, dem Institute for Policy Studies und der Initiative Patriotic Millionaires diese neuen Zahlen heute in Berlin vor.

"Obszöner Reichtum"

Der Oxfam-Experte Tobias Hauschild kritisiert: "Regierungen lassen es zu, dass eine Handvoll Superreicher obszönen Reichtum anhäuft, während Milliarden Menschen um ihre Existenz kämpfen und keinen Zugang zur rettenden Covid-19-Impfung haben". Er bringt das Beispiel Amazon-Gründer Jeff Bezos: sein Vermögen sei während der Pandemie um 79,4 Milliarden auf 192,4 Milliarden Dollar gestiegen.