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Zehn Kleinkinder nach Einnahme von Globuli gestorben

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Die US-Arzneimittelbehörde FDA warnt vor einer bestimmten Sorte Globuli, nachdem in den USA zehn Kleinkinder nach der Einnahme des homöopathischen Mittels starben. Sie bekamen Globuli, um Schmerzen beim Zahnen zu lindern.

Homöopathische Arzneimittel gelten als nebenwirkungsarm, sie enthalten jedoch auf nicht wirklich einen Wirkstoff, der Krankheiten heilen könnte. Ihr Erfolgsgeheimnis beruht zu einem großen Teil auf positiven Erwartungshaltungen und dem Placebo-Effekt. Hilft's nix, schadt's nix? Weit gefehlt.

Die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA warnt nun vor bestimmten homöopathische Arzneimitteln, die Kleinkindern die Schmerzen beim Zähnekriegen nehmen sollen. Es handelt sich um Globuli auf Basis der Schwarzen Tollkirsche (Belladonna).
Zehn Kleinkinder tot

Nachdem ein Kleinkind im Jahr 2016 nach der Einnahmen der Globuli einen epileptischen Anfall erlitt, kam ein Stein ins Rollen. Insgesamt 400 Berichte von mehr oder weniger schweren Nebenwirkungen langten bei der FDA ein. Zehn Kinder sollen nach der Einnahme der Tollkirschen-Globuli gestorben sein.

Nebenwirkungen

Am häufigsten berichteten die Eltern der betroffenen Kinder über Krämpfe, Zittern, Fieber, Kurzatmigkeit und Lethargie. Der Wirkstoff Atropin, der in der Schwarzen Tollkirsche enthalten ist, löst solche Symptome aus. Auch Sehstörungen, Herzrasen und Fieber sind möglich. In höheren Dosen kann es zu Koma und schließlich Atemstillstand kommen.

Grundsätzlich dürfte der Wirkstoff der giftigen Pflanze in den Tabletten gar nicht nachweisbar sein, so funktioniert Homöopathie. In den von der FDA untersuchten Tabletten dürfte jedoch dennoch ein Wirkstoff enthalten sein, es ist möglich, dass die Produkte nicht stark genug verdünnt wurden.

Janet Woodcock von der FDA rät nun dazu, die Präparate an Kindern unter zwei Jahren nicht anzuwenden: "Die Reaktion von Kindern unter zwei Jahren auf die Inhaltsstoffe der Schwarzen Tollkirsche sind unvorhersehbar und stellen ein unnötiges Risiko für Babys und Kleinkinder dar."