Wien

Zehn Meter langer "Praterwal" landet im Wien Museum

Über 60 Jahre lang zierte er das "Gasthaus zum Walfisch" im Wiener Prater. Nun zieht die enorme Walskulptur in das neue Wien Museum ein.

Yvonne Mresch
Landeanflug für den zehn Meter langen "Praterwal" am Wiener Karlsplatz.
Landeanflug für den zehn Meter langen "Praterwal" am Wiener Karlsplatz.
Nathalie Rohr

Staub und Maschinenlärm haben bald ausgedient auf der Großbaustelle am Karlsplatz: Woche für Woche lässt sich mehr erahnen, was die zukünftigen Besucher des Wien Museums erwartet. Um insgesamt 108 Millionen Euro wird das Museum umgebaut, die Arbeiten laufen auf Hochtouren. Die Eröffnung ist für 2023 geplant.

Ein Wal als Wahrzeichen des Wurstelpraters

Lange erwartet wurde auch die Ankunft eines der größten Objekte der künftigen Sammlung: Zehn Meter misst der Praterwal, der in den frühen Morgenstunden aus Himberg nach Wien kam und hier seinen Platz in der neuen Halle einnahm. Die Skulptur war von 1951 bis 2013 im ehemaligen "Gasthaus zum Walfisch" im Prater angebracht.

Das historische Gasthaus findet sich bereits auf Prater-Plänen aus dem Jahr 1782, wechselte mehrmals den Besitzer und wurde 1951 neu eröffnet. Maria Benke, eine junge Absolventin der damaligen Akademie für Angewandte Kunst, entwarf die Walskulptur, die mehr als 60 Jahre lang über dem Eingang angebracht war und neben dem Riesenrad zu einem Wahrzeichen des Wurstelpraters wurde.

1.400 Kilo schweben unter der Decke

Abgesehen von seiner Größe besaß der aus Holz und Kupferblech gefertigte Wal auch andere Besonderheiten: In der Dunkelheit leuchteten seine Augen blau, und von Zeit zu Zeit blies er eine Wasserfontäne in die Luft. Als das Gasthaus 2013 abgerissen wurde, rettete der Besitzer der Bau- und Abbruchfirma den Wal, indem er ihn auf das firmeneigene Gelände transportierte und dort lagerte.

Nachdem Prater-Unternehmer die Skulptur dort 2016 entdeckt hatten, wurde sie nach kurzen Verhandlungen dem Wien Museum als Schenkung übergeben. Im Museumsdepot in Himberg wurde der Wal restauriert und nun zurück nach Wien übersiedelt. Um das 1.400 Kilogramm schwere Ungetüm aufzuhängen sind zahlreiche Sicherheitsmaßnahmen notwendig. Im kommenden Jahr soll das Kupfer-Tier für alle Besucher gut sichtbar in der Halle hängen.

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