Politik

Ziegenenthornung seit Jahresbeginn wieder illegal

Heute Redaktion
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Bauern dürfen ihre Ziegen ab Jahresbeginn nicht mehr enthornen. Eine Frist des Ministeriums ist abgelaufen, nun warten Tierschützer auf eine offizielle Stellungnahme und Bilanz.

Die Ziegenenthornung sollte eigentlich seit Jahresbeginn wieder illegal sein. Eine mehrjährige Übergangsfrist des Gesundheitsministeriums lief Ende letzten Jahres aus. Der Verein "Vier Pfoten" fordert nun Antworten: Ist es tatsächlich verboten? Und: Wie haben die Landwirte diese Frist genutzt?

Der Streit um das Thema Ziegenenthornung könnte endgültig ein Ende haben. Die Praxis, Jungziegen die Hörner abzuschneiden, ist laut Tierschützern äußerst brutal und aufgrund der anatomischen Gegebenheiten höchst risikoreich.

Ziegenbauern machen es vor allem aus einem Grund: Sie sagen, man könne behornte Ziegen schlichtweg nicht halten, sie würden sich gegenseitig verletzten. Schon 2006 wurde über ein Verbot diskutiert, Landwirte hätten in einer vierjährigen Übergangsfrist entsprechende Umbauten vornehmen sollen.

Schon 2010 war dann die Enthornung für kurze Zeit illegal. Nur ein Jahr später hob der damalige Gesundheitsminister Alois Stöger das Verbot wieder auf und vereinbarte eine weitere Übergangsfrist, die Ende 2015 auslief.

Forderung nach Transparenz

Der Verein "Vier Pfoten" fordert nun Antworten: Man wolle wissen, wie die Landwirte die neueste Übergangsfrist genutzt haben. Und auch eine offizielle Bestätigung, ob das Enthornen von Ziegen nun illegal ist, wird verlangt. Das Ministerium hat bisher nicht darauf reagiert.

 

In Österreich gab es 2014 etwa 31.200 Milchziegen. Sie produzierten 19.804 Liter Rohmilch, die auch zum Großteil im Inland konsumiert wurde. Oberösterreich hat hier den größten Anteil an der Milchproduktion, gefolgt von Niederösterreich und Wien.

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