Mit Shows wie "TV total" und "Schlag den Raab" revolutionierte er das Fernsehen, gewann mit Lena Meyer-Landrut (33) den Eurovision Song Contest 2010 und wurde mit witzigen Aktionen zum TV-Helden einer Generation. Mit seinem Comeback wollte Stefan Raab (58) an die früheren Erfolge anknüpfen und jedem beweisen, dass er es noch kann. Vergebens.
Wie man in den letzten Wochen schmerzlich feststellen musste, scheint der 58-Jährige seine erfolgreichsten Zeiten hinter sich zu haben. Seine RTL-Spielshow "Du gewinnst hier nicht die Million" wird nach acht Monaten wegen schlechter Quoten abgesetzt. Bei den letzten Folgen schalteten nur noch 820.000 Zuschauende ein und es gab nur einen einstelligen Marktanteil in der jungen Zielgruppe.
Auch sein Versuch, erneut beim Eurovision Song Contest den Sieg einzufahren, scheiterte. Zwar konnte sich der größte Musikwettbewerb der Welt über neun Millionen Zuschauende freuen, doch Raab nutzte das nichts. Mit dem Duo Abor & Tynna, das Deutschland vertrat, landete er nur auf Platz 15. Sowohl die Publikumsstimmen als auch die Jurypunkte waren enttäuschend. Den Perfektionisten Raab, der nicht gut verlieren kann, schmerzt sowas.
Ist Raabs TV-Karriere vorbei? Nein, meint TV-Experte Holm Dressler, der jahrelang unter anderem mit Showgrößen wie Thomas Gottschalk (75) und Günther Jauch (68) zusammenarbeitete. "Wir haben nicht so viele kreative Geister im deutschsprachigen Raum. Für mich gehört Stefan Raab nach wie vor zu den Top-Kreativen im Lande. Dieses Auf und Ab zwischen Erfolg und Misserfolg begleitet uns alle. Kreativität hat keine Altersgrenze. Die Lust am Gestalten bleibt", so der Experte zu "Bild". RTL setze nach wie vor das Vertrauen in Raab, "was ich großartig finde. Dann sollte man ihm die Daumen drücken, dass die Kreativität eines Stefan Raab unerschöpflich ist."