Politik

Zielpunkt ohne Ziel

Heute Redaktion
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Die meisten erfuhren es am Handy oder von Kunden. Pleite, vier Wochen vor Weihnachten. Das Novembergehalt werde Montag nicht am Konto sein, auch das Weihnachtsgeld nicht. Es sind beileibe keine Reichen, die es da trifft.

Keine, die an Einkaufssamstagen im Dezember mit sich ringen, ob sie die Clutch von Hermès oder doch Gucci kaufen sollen. Sondern solche, die mit dem Einkaufssackerl heimgehen, viele Alleinerzieherinnen, Menschen, die nicht wissen, wie sie Miete, Strom, Gas zahlen sollen und bei denen oft am Ende des Geldes noch viel Monat übrig ist. Natürlich ist die "Zielpunkt"-Pleite keine Überraschung. Schlechtes Management, miese Lagen, Preise irgendwo zwischen Diskonter und Supermarkt, alles irgendwie nicht Fisch, nicht Fleisch.

Man hat das Ende erschnuppern können. Aber was können die Menschen dafür? Viel hört man von Politikern sonst. Jetzt ist es merklich still. Lautes Schweigen. Keiner eine Idee, eine Vision, ein Herz? Irgendwann werden sich die Menschen in diesem Land nämlich fragen: Wo ist eigentlich Platz für mein Leben zwischen all den Sonntagsreden? Hoffentlich haben die Politiker dann ein gute Antwort.