Eigentlich sollte das neue Klinikum in Wiener Neustadt im Jahr 2028 eröffnet werden – jetzt kommt es aber erst im Jahr 2030. Die Landesgesundheitsagentur (LGA) bestätigte das gegenüber dem "ORF".
Begründet wird das von Seiten der LGA mit "längeren behördlichen Bewilligungsverfahren zu Umweltverträglichkeit und Naturschutz".
Eine Verzögerung, die vor allem das bestehende Klinikum trifft. Zwar würden 28 Millionen Euro für notwendige Investitionen zur Überbrückung zur Verfügung stehen, zwei Jahre weiterer Betrieb am alten Standort verkomplizieren die Situation aber.
Kritik kommt aus den Reihen der SPÖ: "Das ist nicht gut für die Gesundheit der Bevölkerung und die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten", sagt etwa Wiener Neustadts Vize-Bürgermeister Rainer Spenger (SP). Das derzeitige Krankenhaus würde längst nicht mehr den Standards entsprechen.
Spenger wirft dem Land auch vor, dass Geldmangel und Streitereien zwischen Land und Bauträgern zu der aktuellen Situation geführt hätten: "Ein Rückschlag für die Stadt."
Aus dem Büro von Landesrat Ludwig Schleritzko (VP), der zuständig ist, kam prompt eine Antwort. Im Jahr 2023 sei im Nationalrat – mit Stimmen der SPÖ – eine Novelle des UVP-Gesetzes beschlossen worden. Die macht es nun erforderlich, für den Neubau des Klinikums im Stadtteil Civitas Nova ein Umweltverträglichkeitsverfahren einzuleiten. Zusammen mit dem Naturschutzverfahren, das wegen der dortigen Zieselpopulation nötig sei, habe dieses Verfahren zur Verzögerung geführt. Ein Umstand, der bei der Planung noch nicht bekannt gewesen sei, so Schleritzko. Ursprünglich war das Projekt übrigens mit 553 Millionen Euro Baukosten kalkuliert worden.