Welt

Zorbing-Unfall: Jetzt spricht der Überlebende

Heute Redaktion
14.09.2021, 16:04

Bei einem dramatischen Zorbing-Unfall im Dezember kam ein Familienvater ums Leben - Heute.at hat berichtet. Der Mann, der ebenfalls im Kunststoff-Ball saß und den Unfall überlebte, erzählt jetzt zum ersten Mal vom Horror in der Kugel.

kam ein Familienvater ums Leben - Heute.at hat berichtet. Der Mann, der ebenfalls im Kunststoff-Ball saß und den Unfall überlebte, erzählt jetzt zum ersten Mal vom Horror in der Kugel.

Das Video ging um die Welt: Zwei Männer steigen bei einem siebenköpfigen Familienausflug unter Freunden in den Kaukasus fröhlich in einen PVC-Ball, einen sogenannten "Zorb", und lassen sich den Berg hinunterrollen. Der Ball verlässt aber seine vorgesehene Bahn und stürzt den steilen Hang hinunter. Denis Burakow (27) stirbt, Wladimir Scherbow (33) überlebt.

"Geschrien haben wir nicht"

Jetzt spricht Scherbow mit der britischen Zeitung "The Sun" über den Moment, als den Männern klar wurde, dass etwas nicht stimmt: Denis Burakow sagte zu Wladimir: "Etwas läuft hier schief." "Wir wurden gegen die Wände gedrückt und konnten nicht sprechen, drehten uns schneller und schneller." Die beiden Männer hätten versucht, Augenkontakt zu halten. "Unsere Blicke waren angsterfüllt. Geschrien haben wir aber nicht", so der Russe.
Scherbow: "Ich sagte zu Denis: "Keine Sorge, wir werden bald stoppen", aber Denis wurde immer nervöser." Knapp eine Minute nach dem Start rollt der Ball über die Felsen in Richtung Tal. "Es war, als würden wir in einer Waschmaschine stecken", sagt Scherbow. "Es fühlte sich an wie eine Ewigkeit."



Gurte gerissen

Als der Ball immer schneller wird und immer stärker auf dem Boden aufschlägt, verlor Scherbow das Bewusstsein. Die Gurte, mit denen die Männer befestigt sind, rissen. "Wir müssen gegeneinander geschlagen sein, denn Denis' Augenbraue war aufgeplatzt und wir hatten zerschlagene Gesichter."
Als der Ball stoppt, werden die Männer aus dem Gerät geschleudert. "Ich öffnete meine Augen und und sah den Ball und den Schnee. Das Atmen bereitete mir Schmerzen, Blut kam aus meinem Mund." Er hört seinen Freund schreien. Scherbow rief ihm zu: "Halte durch!"
Doch Burakow stirbt auf dem Weg ins Spital. Burakows Rücken ist gebrochen. Scherbow trug als Snowboarder seinen Rückenschutz – das rettete ihm wohl das Leben. Er kommt mit einer Gehirnerschütterung und Prellungen davon. Burakows Verlobte Katia (25) musste mitansehen, wie ihr Liebster ins Verderben rollt.
Scherbow: "Wir dachten, als wir den Spaß ausprobieren wollten, die Anbieter verstehen etwas davon, es sah sicher aus." Wenn man in einen Bus gehe, frage man den Chauffeur schliesslich auch nicht, ob er einen Führerausweis habe. Scherbow hatte ein ungutes Gefühl, als er und Burakow einsteigen, doch sein Freund überredet ihn schliesslich doch noch. "Er machte mir klar, dass er ohne mich nicht gehen würde."
 

 

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