"Führerschein gehört entzogen"

"Zu mild" – Experte will strengere Strafen für Raser

Raserei ist in Österreich nach wie vor ein Thema, 2024 wurde das Beschlagnahmen von Autos erlaubt. Experten fordern nun härtere Strafen.
Wien Heute
12.05.2025, 16:03
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In Vorarlberg kam es erst am Muttertagswochenende wieder zu zwei Rasern, deren Fahrzeuge beschlagnahmt wurden. Mit über 100 km/h bretterten sie über einen Schutzweg, statt den erlaubten 60 km/h zeigte der Tacho mehr als das Doppelte an. Die beiden Lenker sind ihre Autos nun – zumindest vorübergehend – los. Klaus Robatsch vom Kuratorium für Verkehrssicherheit findet: Diese Strafe ist zu lasch!

Beschlagnahmung nicht abschreckend genug

Um das Raserproblem in Österreich noch besser unter Kontrolle zu bringen, ist sich Robatsch sicher: Rasern gehört der Führerschein entzogen. Wie lange soll von der Höhe der Geschwindigkeitsübertretung abhängen. "Dass in Österreich nur eine sehr flache Lernkurve einsetzt, was das Rasen betrifft, liegt an den zu geringen Strafen", vermutet Robatsch, er bezieht sich dabei auf die Beschlagnahmung von Raserautos. Man könne laut dem Experten mit 90 km/h durch eine 50er-Zone fahren, müsse als Strafe – wenn man denn erwischt wird – bloß 150 Euro zahlen. "Und das ist jetzt kein Kavalirsdelikt", fügt der Experte hinzu. "Das ist einfach nicht so abschreckend".

In Kombination zum Führerscheinentzug sollten, wie es bereits bei gewissen Verkehrsvergehen der Standard ist, medizinisch-psychologische Untersuchungen, stattfinden. Das mache allerdings nur in Kombination mit dem Führerscheinentzug Sinn. "Wenn man zu diesen Untersuchungen muss, aber schon längst wieder fahren darf, bringt das ganze nichts", dasselbe gelte auch für Geldstrafen und Beschlagnahmungen.

"Das ist nicht abschreckend"

Nachdem Raserautos ab März 2024 beschlagnahmt werden durften, ließ sich laut dem Experten ein Rückgang der Unfälle wegen überhöhter Geschwindigkeit bemerken: "Die Zahlen sind da von 24 Prozent auf ein Tief von sieben Prozent gefallen. Die Beschlagnahmungen haben sich also schon auf die Verkehrssicherheit ausgewirkt, das war von uns auch so erwartet. Das ist dann aber abgeflacht", erklärt Robatsch gegenüber "Heute". Bereits im Mai 2024 stiegen die Zahlen erneut. Dieser Trend ließ sich österreichweit beobachten.

Wieder wird klar: Der Grund sind zu lasche Strafen. "Im internationalen Vergleich sieht man, dass die Strafen in Österreich sehr mild sind. Es gibt kaum Länder, mit niedrigeren Strafen", weiß er. In seinen Augen würde bloß der Führerscheinentzug etwas nützen.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 12.05.2025, 16:10, 12.05.2025, 16:03
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