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Zu teuer! FPÖ zieht Klage gegen Werder Bremen zurück

Die FPÖ Tirol drohte dem deutschen Bundesliga-Klub nach einem Tweet mit Klage. Jetzt macht die Partei aber einen Rückzieher.

Heute Redaktion
Die FPÖ zieht ihre Twitter-Klage gegen Werder Bremen zurück
Die FPÖ zieht ihre Twitter-Klage gegen Werder Bremen zurück
IMAGO/Nordphoto

Der Stein des Anstoßes: Werder twitterte im Juli ein Foto eines FPÖ-Events in der Nähe des Trainingslagers im Tiroler Zillertal und betitelte das mit "Klare Kante gegen Nazis". Die FPÖ reagierte erbost und mit einer derben Wortwahl auf Twitter. "Niemand braucht diese links versifften Piefke bei uns", antwortete der Pressesprecher der Wiener FPÖ. "Sollen‘s in Buntland den Regenbogen-Ramadan feiern." Der Tiroler FPÖ-Chef nannte den Verein "Hohlköpfe", die Facebook-Seite der Bundespartei unterstellte ihm "Dummheit".

Die Partei verlangte die sofortige Löschung des Tweets, eine öffentliche Entschuldigung bzw. Distanzierung sowie eine finanzielle Entschädigung in Höhe von 10.000 Euro. Das Geld wollte man dem lokalen Verein SK Zell am Ziller zugutekommen lassen. Während FPÖ-Chef Herbert Kickl noch meinte, man wolle keine Klage erheben, wollte die FPÖ Tirol dennoch den Gang vor das  Landesgericht Innsbruck antreten.

Doch nun die Wende: Die Landespartei will nun doch nicht klagen. Begründung: Solche Prozesse würden meist bis zum Obersten Gerichtshof gehen und eine Menge Geld kosten. "In dem Fall Steuergeld", wie Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger zur "APA" meint. "Das wollen wir, gerade in diesen Zeiten, nicht riskieren." Man habe vier Rechtsanwälte über die Erfolgsaussichten befragt. Zwei seien optimistisch gewesen, zwei skeptisch.

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Ein weiterer Grund, nicht zu klagen, seien die Zugewinne bei der Landtagswahl um mehr als drei Prozent. "Wir sind jetzt die bestimmende und stärkste Kraft in der Opposition und haben eine enorme Verpflichtung. Unsere volle Energie gilt den Tirolern und nicht Gerichtsprozessen", meint der Tiroler Parteichef.

Einen Seitenhieb gegen Bremen hat er auch noch parat. Werder habe sich "einen großen Schaden in der Region" zugefügt. "Die Begeisterung für den Aufenthalt dieses Vereines in Tirol ist nicht mehr dieselbe. Sie haben sozusagen 19 Prozent der Tiroler pauschal als Nazis bezeichnet. Wir haben gesamt unglaublich viele positive Rückmeldungen bekommen, speziell auch von Bremern selbst, die sich für den Verein schämen."

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Einen scharfen Konter kassiert die Tiroler FPÖ von den Landes-Kollegen der ÖVP. Klubobmann Jakob Wolf erklärt in einer Aussendung: "Ich kann dazu nur sagen: Herr Abwerzger, peinlicher gehts nicht! Hier auf Kosten von tausenden Fußballfans billige populistische Schlagzeilen zu produzieren, ist letztklassig." Der FPÖ sei es nur um "billige Wahlwerbung" gegangen, die Partei müsse "endlich damit aufhören, Tirol als Tourismus- und Sportdestination mit ihrem parteipolitischen Geplänkel Schaden zuzufügen."

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