Ukraine

"Zu verrückt für uns": Kim Jong-un weist Putin-Bitte ab

Russlands Präsident Wladimir Putin soll Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un im Ukraine-Krieg um Hilfe gebeten haben. Aus Pjöngjang folgte eine Absage.

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Historisch gesehen gelten die kommunistischen Staaten Russland und Nordkorea als Verbündete. Doch der kleine Partner fürchtet die Macht des größeren.
Historisch gesehen gelten die kommunistischen Staaten Russland und Nordkorea als Verbündete. Doch der kleine Partner fürchtet die Macht des größeren.
STR / AFP / picturedesk.com

Putins Invasion in der Ukraine läuft alles andere als geplant – da sind sich fast alle Experten einig. Schon gleich zu Beginn ging vielen Panzern auf dem Weg nach Kiew der Sprit aus, Soldaten waren kaum mit Nahrung ausgestattet, über 13.000 tote Einheiten, die russischen Truppen kamen wegen des heftigen Widerstands von Armee und Bevölkerung bisher nur langsam voran. Ein Verlauf, den sich Kriegstreiber Wladimir Putin wohl anders vorgestellt hätte.

Um seine Ziele endlich in die Tat umzusetzen und die Ukraine in die Knie zu zwingen, sucht Moskau Kontakt zu seinen Freunden aus dem Ausland. Erst am Wochenende berichtete der US-Geheimdienst, dass sich Putin an seine Verbündeten in China gewandt und um finanzielle und militärische Unterstützung gebeten haben soll. Der Kreml und Peking bestritten die Gerüchte vehement.

Nordkorea fürchtet russische Invasion

Wie jetzt allerdings bekannt wurde, soll Russland aber auch anderweitig um Hilfe angesucht haben. Und zwar bei niemand Geringerem als Nordkoreas Diktator Kim Jong-un. Der Machthaber lässt regelmäßig mit Raketentests die Muskeln spielen – insbesondere zum Unmut der USA, dem historischen und jetzt wieder aufgeflammtem Erzfeind Russlands.

Trotzdem zeigt Nordkorea offenbar kein Interesse, sich in den Krieg in der Ukraine einzumischen. Laut einem Twitter-Posting der Journalistin Sarah Hurst soll Kim Putins Ansuchen schnell abgewiesen haben: "Nordkorea antwortete: 'Ihr seid zu verrückt für uns'". Das Zitat konnte bisher von anderen Quellen nicht verifiziert werden.

Ende vergangener Woche berichtete die südkoreanische Zeitung "Daily NK", dass auch Nordkorea eine Invasion Russlands fürchte. Man werde seine Nuklearwaffen niemals aufgeben, denn diese seien die einzige Verteidigung gegen Putin, werden Quellen zitiert. Ein nordkoreanischer Beamter soll außerdem behauptet haben, dass die Ukraine nie überfallen worden wäre, hätte das Land seinen aus der Sowjetunion stammenden Atomwaffenvorrat behalten.