Wirtschaft

Zu wenig Lohn: Flughafen-Securities wollen bis 3.000€

Ab Dienstag finden österreichweite Flughafen-Betriebsversammlungen statt – längere Wartezeiten drohen. Grund: Die Lohnforderungen für Securities.

Das Sicherheitspersonal an Flughäfen verlangt eine Lohnerhöhung. 
Das Sicherheitspersonal an Flughäfen verlangt eine Lohnerhöhung. 
Getty Images/iStockphoto

Wie aus einer Presseaussendung des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) hervorgeht, finden am Dienstag in ganz Österreich Betriebsversammlungen an Österreichs Flughäfen statt. Um 9 Uhr startet die Flughafen-Tochter Vienna International Airport Security Services (VIAS) am Flughafen Wien, um 10 Uhr folgt der Flughafen Graz. Am Freitag findet eine weitere Betriebsversammlung ab 11.30 Uhr am Flughafen Salzburg statt.

Längere Wartezeiten drohen

Die Belegschaften werden bei den Versammlungen von den Betriebsräten und der Gewerkschaft vida über die im Rahmen der Sonder-KV-Verhandlungen gestellten Lohnforderungen für das Sicherheitspersonal auf den Flughäfen informiert. Aufgrund der Betriebsversammlungen können längere Wartezeiten für Passagiere nicht ausgeschlossen werden.

"Die Teuerung hat extrem zugeschlagen, es kündigen viele Kolleginnen und Kollegen, weil sie nicht mehr wissen, wie sie ihre laufenden Rechnungen begleichen sollen, wie sie mit diesem Hungerlohn auskommen sollen“, sagt Walter Burianek, VIAS-Betriebsratsvorsitzender am Flughafen Wien. 

"Wenig Lohn"

So beträgt der Einstiegsstundenlohn bei VIAS aktuell 9,94 Euro brutto, das macht 1.722 Euro brutto bei 40 Wochenstunden. Erst bis zum 16. Dienstjahr steigt der Stundenlohn dann auf 11,40 Euro brutto, ergänzt Daniel Liebhart, Vorsitzender des Fachbereichs Luftfahrt in der Gewerkschaft vida und fügt hinzu: "Wenig Lohn also, obwohl die Sicherheitskontrolle sehr anspruchsvoll und mit hoher Verantwortung verbunden ist Wir wollen daher, dass die Passagierkontrolle nicht länger der größte Niedriglohnbereich in der österreichischen Luftfahrt bleibt und fordern eine Angleichung des Lohnniveaus an jenes auf deutschen Flughäfen.“

Im Nachbarland werden die Löhne für Flughafen-Kontrollorgane bis April 2023 auf einen Stundenlohn von 20,60 Euro brutto harmonisiert. Das entspricht annähernd einer Verdoppelung des aktuellen österreichischen Stundenlohns.

Arbeitsdruck und Überstunden enorm gestiegen

Zu schaffen macht den KollegInnen bei VIAS auch die hohe Personalfluktuation. Nur wenige Beschäftigte bleiben länger als vier Jahre. Die VIAS beschäftigt derzeit 950 MitarbeiterInnen, die rund um die Uhr die Sicherheitskontrollen von Passagieren und Handgepäck durchführen. Vor der Pandemie waren es 1.300 Beschäftigte. "Das bedeutet, auch der Arbeitsdruck und die Überstunden für die Belegschaft sind enorm gestiegen, denn das Fluggeschäft nach den beiden Pandemiejahren ist seit dem heurigen Sommer längst wieder massiv angelaufen“, fügt VIAS-Betriebsratsvorsitzender Burianek hinzu.

Securities wollen bis zu 3.000€ brutto

"Auch auf den Bundeländerflughäfen muss es beim Lohn Richtung Deutschland, also Richtung 3.000 Euro brutto im Monat gehen“, fordert Gernot Kopp, KV-Verhandlungsleiter für das Bewachungsgewerbe in der vida. Für das Sicherheitspersonal auf den Bundesländerflughäfen gilt im Unterschied zur VIAS der Kollektivvertrag für das Bewachungsgewerbe – die 2. KV-Verhandlungsrunde ging hier am 15. November ohne Ergebnis zu Ende.

"Das Angebot der Arbeitgeber für die insgesamt 15.000 in der Bewachungsbranche Beschäftigten ist in Anbetracht der mittlerweile im Oktober auf 11 Prozent gestiegenen Rekordinflation nicht ernst zu nehmen gewesen, betont Kopp und schließt: "Die Kolleginnen und Kollegen können sich trotz Vollzeitjob ihr Leben nicht mehr leisten. Es ist beschämend, dass die Arbeitgeber so tun, als ob die Teuerung nicht stattfinden würde.“

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