Österreich

Zug der Zwergschwäne weist auf harten Winter hin

Heute Redaktion
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Sibirische Schwäne sind heuer außergewöhnlich früh in ihren Winterquartieren eingetroffen. Biologen sehen darin einen Hinweis auf das Wetter. Dabei hilft ihnen eine russische Volksweisheit.

Tiere können zwar keine exakten Wettervorhersagen liefern. Aber am Verhalten mancher Arten können Experten eine Menge darüber ablesen, ob das Wetter sonnig oder trüb, windig oder lau wird. Solche Prognosehilfen haben sich in der Vergangenheit immer wieder als hilfreich herausgestellt – und haben Eingang in Mythen und Volksweisheiten gefunden.

Ein russisches Sprichwort etwa sagt, dass die Schwäne den Winter auf ihren Schwingen bringen, weil sie dem frostigen Wetter vorausfliegen. "Falls diese Prophezeiung stimmt, wird der Winter in diesem Jahr lang und eisig", sagt Biologe Dominic Cimiotti vom deutschen Michael-Otto-Institut.

Die Zwergschwäne haben ihre Brutgebiete in der nordrussischen Tundra in diesem Herbst besonders früh verlassen. Nach Angaben der Umweltschutzorganisation Wildfowl & Wetlands Trust (WWT) aus Großbritannien traf der erste Zwergschwan in England am 11. Oktober ein – 25 Tage früher als im vergangenen Jahr und so früh, wie seit 1963 nicht mehr. Auch in den Niederlanden seien bereits Zwergschwantrupps am Gooimeer und am Lauwersmeer gesichtet worden, hieß es. Der frühe Zwergschwanzug könnte ein Indiz dafür sein, dass der Winter in einigen Ländern ungewöhnlich früh einsetzt.