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Zug-Inferno: Ermittlungen wegen Fahrlässigkeit

Heute Redaktion
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Nach der verheerenden Explosion eines Tankzugs in einer kanadischen Kleinstadt ermittelt die Kriminalpolizei nun wegen des Verdachts auf Fahrlässigkeit. Derzeit würden "Beweiselemente" gesammelt, anhand derer möglicherweise ein Strafrechtsverfahren eröffnet werde, sagte Michel Forget von der Provinzpolizei in Quebec. Gegen wen die Anschuldigungen erhoben werden könnten, sagte er nicht. Derweil stieg die Zahl der Toten auf mindestens 15, rund 40 Menschen werden immer noch vermisst.

Nach der in einer kanadischen Kleinstadt ermittelt die Kriminalpolizei nun wegen des Verdachts auf Fahrlässigkeit. Derzeit würden "Beweiselemente" gesammelt, anhand derer möglicherweise ein Strafrechtsverfahren eröffnet werde, sagte Michel Forget von der Provinzpolizei in Quebec. Gegen wen die Anschuldigungen erhoben werden könnten, sagte er nicht. Derweil stieg die Zahl der Toten auf mindestens 15, rund 40 Menschen werden immer noch vermisst.

Das US-Bahnunternehmen The Montreal, Maine & Atlantic hatte zuvor Feuerwehrmänner für das Unglück verantwortlich gemacht, die bei einem Zwischenstopp einen kleinen Brand im Motor einer Lokomotive gelöscht hatten.

Unternehmenschef Ed Burkhardt sagte der Zeitung "La Presse", die Feuerwehrleute hätten für die Löscharbeiten den Motor der Lok ausgeschaltet. Dadurch hätten sich die Bremsen gelöst und der Zug habe sich in Bewegung gesetzt. Der Chef der örtlichen Feuerwehr, Patrick Lambert, wies diese Anschuldigung zurück.

Kampf gegen Ölpest

Der mit Rohöl beladene Zug war in der Nacht zum Samstag führerlos durch Lac-Megantic gerast und entgleist, mehrere Kesselwagen explodierten. Durch das Flammeninferno wurde das Zentrum der 6.000-Einwohner-Stadt völlig zerstört.

Die Behörden kämpfen nach dem Großbrand nun gegen eine drohende Ölpest im nahe gelegenen Sankt-Lorenz-Strom. Nach Angaben des Umweltministeriums sind bisher aus den zerstörten Tankwaggons rund 100.000 Liter Rohöl in die Chaudiere geflossen, einen Nebenfluss des großen Sankt-Lorenz-Stroms. "Alle Ressourcen" würden eingesetzt, um zu verhindern, dass der Ölteppich den Sankt-Lorenz-Strom erreicht.

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