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Zugunglück in Italien: Wurde Signal ignoriert?

Heute Redaktion
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Nach dem schrecklichen Zugunglück nahe Bari wird nun nach der Ursache gesucht. Dienstagmittag krachten zwei Züge frontal gegeneinander, 27 Menschen starben, 50 sind verletzt. Jetzt wird spekuliert ob die veralteten Sicherheitsvorkehrungen schuld am Unglück sind.

Nach dem schrecklichen Zugunglück nahe Bari wird nun nach der Ursache gesucht. Dienstagmittag krachten zwei Züge frontal gegeneinander, Jetzt wird spekuliert ob die veralteten Sicherheitsvorkehrungen schuld am Unglück sind. 
Wie konnte das nur passieren? Auf der Strecke zwischen Andria und Corato im süditalienischen Apulien fuhren am Dienstag gegen 11 Uhr zwei Züge frontal gegeneinander. Viele Pendler, Studenten aber auch Urlauber, die auf dem Weg zum Flughafen Bari waren, befanden sich in den Zügen.

Aus den Wracks wurden zahlreiche Verletzte und Tote geborgen, mittlerweile ist die Anzahl der Todesopfer auf 27 gestiegen. 

Noch immer steht nicht fest, wie viele Personen wirklich in den Regionalzügen saßen, da die Strecke von einem privaten Unternehmen betrieben wird. Die Züge der Ferrotramviaria waren mit 100 Km/h auf der eingleisigen Strecke unterwegs.

Ursache

Händeringend wird jetzt nach der Ursache gesucht. Die Zeitung "repubblica.it" schreibt, es könnte sich um menschliches Versagen handeln. Die betroffene eingleisige Zugstrecke hat kein automatisches Warnsystem. Die Lokführer werden wie vor 60 Jahren telefonisch von den Stationschefs über entgegenkommende Züge informiert. Die Vermutung liegt also nahe, dass einer der beiden Chefs einen der beiden Züge nicht zurückgehalten hat, die Meldung gar nicht erhalten oder sogar ignoriert hat.

Die Nachrichtenseite kritisiert auch die veralteten Sicherheitssysteme. Aus Kostengründen wurde der geplante Ausbau auf zwei Gleise verschoben. Die Staatsanwaltschaft der Stadt Trani ermittelt bereits wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung gegen unbekannt. 

Trotzdem kann ein technischer Defekt nicht ausgeschlossen werden. Auch der italienische Regierungschef Matteo Renzi fordert sofortige Aufklärung, am Mittwoch soll er am Unglücksort eintreffen.