Am Sonntag (26.1.) hätte der 2008 verstorbene Jörg Haider seinen 75. Geburtstag gefeiert. Zum halbrunden Geburtstag des ehemaligen Kärntner Landeshauptmanns pilgerten Dutzende Haider-Fans nach Lambichl (Ktn.). Die Gedenkstätte wurde hell mit Kerzen erleuchtet, um an Haider zu erinnern, an hier 2008 bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben kam.
Pünktlich zum Geburtstag erschien nun auch ein neues Buch über den langjährigen FPÖ-Chef und Vorbild rechtspopulistischer Politiker in ganz Europa. "Jörg Haider – Visionär und politischer Rebell: Spuren eines Systembrechers", lautet der Titel des Buches. Das 256 Seiten starke Werk wurde von den Kärntner FPÖ-Mitarbeiterinnen Daniela Fürstauer-Schmölzer und Sabrina Staudacher verfasst.
Mehr als 16 Jahre nach seinem tragischen Unfalltod werden in dem Buch erstmals Auszüge aus dem Tagebuch Haiders veröffentlicht, das während der intensiven Regierungsverhandlungen im Jahr 2000 entstand. Die erste schwarz-blaue Regierung der zweiten Republik war das Ergebnis, Haider selbst gehörte ihr aber nicht an. Die Tagebuch-Aufzeichnungen geben Einblick in sein Denken und Empfinden in dieser bewegten Zeit für Österreich und Europa. Bisher war das Tagebuch geheim, Witwe Claudia Haider gab es nun für das Buchprojekt frei.
Anhand von Originaldokumenten und Gesprächen mit der Witwe, Freunden, Mitarbeitern und politischen Weggefährten folgt das Buch dem Weg eines Politikers, der wie kein anderer polarisierte und weit über Österreich hinaus Bekanntheit erlangte. Kritische Stimmen zum "Mythos Haider" kommen hingegen kaum vor. Das Buch ist einen Tag vor Haiders "75er" im Stocker Verlag (22 Euro) erschienen.