Oberösterreich

Darum schadet zu viel Punsch nicht nur deiner Leber

Adventzeit ist Christkindlmarkt-Zeit! Experten des Salzkammergut-Klinikums empfehlen gerade jetzt, Alkohol mit Vorsicht zu genießen.

Das Salzkammergut-Klinikum empfiehlt, sich am Christkindl-Mark bei Alkohol zurückzuhalten. (Symbolbild)
Das Salzkammergut-Klinikum empfiehlt, sich am Christkindl-Mark bei Alkohol zurückzuhalten. (Symbolbild)
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Alkohol sei für viele in geselligen Zeiten wie der Punschzeit ein vertrauter Begleiter, so das Salzkammergut-Klinikum. Dieser könne jedoch schleichend gesundheitlich ins Verderben führen, "wenn nicht verantwortungsvoll damit umgegangen wird". Hochprozentiges werde in Österreich gerne verharmlost und unterschätzt. Aber es sei nicht nur die Leber, die gesundheitlich unter zu viel Alkohol leide.

"Das tägliche Seiterl, das Feierabendstamperl, das Achterl in Ehren oder das selbstangesetzte Schnäpschen sind nach wie vor salonfähig", heißt es seitens des Spitals. 

Viele Menschen seien sich der massiven schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit nicht bewusst. Alkohol diene oft als Stimmungsaufheller. Warum das funktioniert, erklärt Beatrix Lugmayer, Leiterin der Abteilung für Psychiatrie und psychosomatischer Medizin am Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck.

"Alkohol aktiviert das Belohnungszentrum im Gehirn und greift in die Ausschüttung von Botenstoffen wie Dopamin und Serotonin ein. Die bekannten Folgen: Man fühlt sich selbstbewusster, lockerer und ungehemmter", erklärt Lugmayr.

Regelmäßiger Alkoholkonsum könne jedoch Persönlichkeitsveränderungen sowie Kontrollverlust auslösen, die sich in Unzuverlässigkeit, Unruhe, vielfältigen Ängsten oder Kontrollverlust zeige.

"Die sozialen Auswirkungen treffen über kurz oder lang das gesamte Familien- und Freundschaftsgefüge. Im Berufsleben kommt es zu häufigen Krankenständen, was irgendwann Kündigungen und Erwerbslosigkeit nach sich ziehen kann", weiß die Spezialistin.

Allem voran bringe Alkohol die Leber in Bedrängnis, selbst wenn die regelmäßigen, ärztlich gecheckten Werte noch in Ordnung sind. "Neben der toxischen Wirkung an sich, sind es vor allem die Alkohol-Abbauprodukte Acetaldehyd und Acetat, die das Lebergewebe schleichend zerstören", sagt die Expertin. 

Dies führe zu Erkrankungen, die von einer Fettleber bis hin zur lebensbedrohlichen Leberzirrhose oder tumorösen Geschehen des Organs reichen können. Auch bösartige Erkrankungen der Mundhöhle, des Rachenraums und der Speiseröhre oder des Enddarms seien häufig auf Alkoholmissbrauch zurückzuführen, berichtet auch Klaus Wilthoner, Leier der Abteilung für Innere Medizin am Salzkammergut-Klinikum.

Ebenso gehören chronische Entzündungen der Bauchspeicheldrüse oder der Magenschleimhaut und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu den Folgen von regelmäßigem Alkoholkonsum. 

"Viele, die regelmäßig Alkohol trinken, erkennen die körperlichen und psychischen Warnsignale nicht, da der Organismus sich an die toxische Substanz gewöhnt", sagt der Experte.

Viele, die regelmäßig Alkohol trinken, würden die körperlichen und psychischen Warnsignale nicht erkennen, "da der Organismus sich an die toxische Substanz gewöhnt", erläutert Wilthoner. Sie scheinen mehr und mehr zu vertragen, das Betrunkensein sei reduziert und die Alkoholtoleranz steige. 

Oft entstehe so das trügerische Gefühl, der Alkohol könne ihnen nichts anhaben – ein schmaler Grat, denn daraus könne sich schnell eine manifestierte und behandlungsbedürftige Suchterkrankung entwickeln. Daher sollte laut dem Experten regelmäßiger und übermäßiger Alkoholkonsum nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

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