Alexander Zverev schied bei den ATP Finals in Turin nach einer 4:6, 6:7-Niederlage gegen Felix Auger-Aliassime in der Gruppenphase aus und befindet sich damit weiter in einer sportlich wie emotional schwierigen Phase. Der 28-Jährige sprach von einer "unglaublich unbefriedigenden Saison" und wirkte nach dem Match sichtlich genervt. Besonders gereizt reagierte er jedoch, als er erneut mit Kritik von Boris Becker konfrontiert wurde. Das Verhältnis der beiden wirkt inzwischen frostiger denn je.
Im Anschluss an das Ausscheiden sprach Becker bei "Sky" von einer "mentalen Blockade", die Zverev ausbremse. Der Deutsche sei "mit dem Druck” und der "Erwartungshaltung" nicht zurechtgekommen. Als ihn die Journalisten bei der anschließenden Pressekonferenz darauf ansprachen, schüttelte Zverev den Kopf und sagte: „Wenn das seine Meinung ist. Ich habe ehrlich gesagt keine Lust mehr auf seine Kommentare."
Der kurze, scharfe Satz zeigte, wie sehr ihn Beckers Einschätzungen inzwischen ermüden. Bei jeder Erwähnung des Ex-Profis wirkte Zverev angespannt, sein Blick verengte sich spürbar – ein Zeichen, dass das Tischtuch zwischen beiden praktisch zerschnitten scheint.
Die aktuelle Eskalation kommt nicht aus heiterem Himmel. Mehrfach hat sich Becker in dieser Saison bereits über den Zustand von Zverev geäußert. Zuletzt bezeichnete er ihn Ende Oktober in seinem Podcast mit Andrea Petkovic als „Sorgenkind”. „Weltspitze sieht anders aus”, urteilte er damals und kritisierte, dass sich Zverev gegen Veränderungen in seinem Umfeld sträube.
Zverev reagierte daraufhin ungewöhnlich offen und scharf. Gegenüber der "Bild am Sonntag" sagte er: "Ich glaube, dass er sich relativ wenig Sorgen um mich macht. Er sucht Aufmerksamkeit – und die bekommt er über mich. Das ist leider so, aber das ist mir inzwischen latte."