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"Zwangs-Trinkgeld" in Lokal – das sagen die Wiener 

Aufregung am Naschmarkt: Ein Lokal verrechnet automatisch Trinkgeld in Höhe von zehn Prozent. Das sorgt für Kritik. "Heute"  befragte die Wiener. 

Julia Sperlich

Wie berichtet, rechtfertigt ein Gastronom die "Service-Pauschale" mit folgenden Worten: "Die Österreicher sind nicht gewohnt, 10 Prozent Trinkgeld zu geben. Unsere Mitarbeiter leben aber davon. Wir weisen in der Karte darauf hin und wenn ein Gast reklamiert, dann nehmen wir den Posten von der Rechnung“. 

Ob die Wiener die Aktion unterstützen -"Heute" hat sich direkt in Wien-Mariahilf umgehört. 

Trinkgeld ja – "Zwangs-Trinkgeld" nein 

Grundsätzlich geben die befragten Personen gerne Trinkgeld, aber die automatische Verrechnung schmeckt ihnen gar nicht. So befürchtet beispielsweise der 21-jährige Student Ole: "Durch das automatische Trinkgeld könnte der Service nachlassen, weil sich die Kellner dann eventuell nicht mehr bemühen". Die Art des Services spiele für ihn noch immer eine wichtige Rolle und wenn dieser nicht zufriedenstellend war, wolle er auch kein Trinkgeld geben.

Auch der 53-jährige Wolfgang möchte sich keine Service-Gebühr vorschreiben lassen: "Fünf bis zehn Prozent Trinkgeld sind in Ordnung, aber das sollte definitiv freiwillig bleiben." Der 19-jährige Timothy spricht aus Erfahrung, denn er war selbst lange als Kellner berufstätig: "Ich finde das prinzipiell nicht schlecht, denn es wird hier körperlich schwer gearbeitet und das muss auch entlohnt werden".  

Arbeitgeber müssen besser bezahlen 

"Die Unternehmer müssen ihre Mitarbeiter besser bezahlen", appelliert Wolfgang. Das unterstreicht auch Timothy: "Ein höheres Gehalt würde sicherlich wieder mehr Leute in die Gastronomie locken. Es gibt zurzeit großen Personalmangel, dagegen muss unbedingt etwas unternommen werden". Befürchtet wird auch, dass die Gäste eventuell ausbleiben könnten, aufgrund des "Zwangs-Trinkgeldes" - es wird sich zeigen. 

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    Wiener Linien / Manfred Helmer