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Zwei Cops erschossen Autisten (6) mit 5 Schüssen

Heute Redaktion
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Der sechsjährige Jeremy Mardis starb am Dienstag im Kugelhagel in Marskville, Louisiana. Er saß am Beifahrersitz im Auto seines unbewaffneten Vaters, der nun schwer verletzt im Spital liegt. Vier Polizisten eröffneten das Feuer auf das Auto. Einige Lügen, die die Cops über den Vorfall verbreiteten, wurden bereits von ihren Vorgesetzten widerlegt.

Der sechsjährige Jeremy Mardis starb am Dienstag im Kugelhagel in Marskville, Louisiana. Er saß am Beifahrersitz im Auto seines unbewaffneten Vaters, der nun schwer verletzt im Spital liegt. Vier Polizisten eröffneten das Feuer auf das Auto. Einige Lügen, die die Cops über den Vorfall verbreiteten, wurden bereits von ihren Vorgesetzten widerlegt. 

Colonel Mike Edmonson von der Louisiana State Police meinte, die Bilder aus der Bodycam der Polizisten sind die verstörendsten, die er jemals gesehen habe. Mehr wolle er dazu nicht sagen. Die beiden Polizisten werden jetzt wegen vorsätzlichen Mordes angeklagt (Second Degree Murder).

Polizisten logen, dass sich die Balken bogen

Allerhand Lügenmärchen wurden am Anfang über den Vorfall behauptet, alle erwiesen sich bisher als unwahr. Christopher Few, der Vater des Kindes war weder bewaffnet, noch habe er mit dem Auto Richtung der Polizisten zurückgeschoben. Auch ein ausständiger Haftbefehl liege wie anfangs behauptet nicht vor. Trotzdem ballerten Derrick Stafford (32) und Norris Greenhouse Jr. (23) mit 18 Schüssen auf den Wagen des Mannes, fünf davon trafen den Buben. Laut Coroner L.J. Mayeux verfolgten die Polizisten das Auto in eine Sackgasse, dort eröffneten sie das Feuer. Sie standen im rechten Winkel zum Wagen und schossen auf die "Breitseite". 

Jüngstes Opfer der Polizei starb durch Schüsse in Kopf und Torso

"Jeremy hat es nicht verdient, so zu sterben, meinte Colonel Edmonson. "Dieser keine Bub war am Vordersitz des Autos angeschnallt. Das ist auch wie er gestorben ist", meinte er zur Washington Post. Die Schüsse trafen den Buben in den Kopf und Oberkörper. Er ist das jüngste Opfer nach Schüssen der Polizei in diesem Jahr. 

Verlobte: "Christopher hatte Angst vor den Cops"

Megan Dixon, die Verlobte von Christopher Few meinte, sie habe kurz vor dem Vorfall mit ihrem Liebsten gestritten. Deshalb sie sie nicht mit im Wagen gesessen sondern war im Auto einer Freundin. Nach dem Streit holte Few seinen Sohn von Freunden ab. An einer Ampel in der Kleinstadt sahen sich die beiden wieder, er wollte, dass sie in sein Auto umsteigt. "Ich wollte nicht, ich bin stur", meinte Dixon zum "Guardian". Nur Sekunden später, als sie gerade von der Kreuzung wegfuhr, sah sie zwei Polizeiautos mit Blaulicht ankommen. Ihr Verlobter hätte ihr durch Blickkontakt zu verstehen gegeben, dass er nicht recht wüsste, was er nun machen sollte, auch, weil ja sein Sohn im Auto saß. "Christopher hatte Angst vor den Cops", meinte die Verlobte, weil er und einer der Marshalls schon vorher ein Problem miteinander hatten.

 
Von Jänner bis Anfang November 2015 staben in den USA 838 Menschen bei Polizeineinsätzen durch Schüsse von Cops. 17 davon waren Kinder. Jeremy Mardis ist mit sechs Jahren das jüngste Opfer einer Polizeischießerei.