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Zwei Festnahmen wegen Reemtsma-Entführung

Heute Redaktion
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Nach monatelangen Ermittlungen sind am vergangenen Mittwoch in der deutschen Stadt Aachen und auf der spanischen Insel Mallorca zwei Personen festgenommen worden. Es gehe in dem Ermittlungsverfahren um Erpressung im Zusammenhang mit dem Reemtsma-Lösegeld, hieß es seitens der Aachener Staatsanwaltschaft am Samstag. Die Geschädigten der Erpressung stammten demnach aus dem Frankfurter Rotlichtmilieu.

Die Verdächtigen wurden nach Angaben der spanischen Polizei bei Ermittlungen gegen Mitglieder einer Rockergruppe festgenommen. Mitglieder des "Chapters Westend" der Hells Angels hatten demnach das fragliche Lösegeld gewaschen. Die nunmehr Festgenommenen stünden im Verdacht, die Geldwäscher erpresst zu haben. Die spanische Polizei verwies in ihrer Mitteilung darauf, dass die Ermittlungen zusammen mit dem Bundeskriminalamt geführt worden seien.

Die "Bild"-Zeitung hatte zuvor berichtet, die großangelegte Operation sei in Spanien unter dem Decknamen "Big Man", in Deutschland unter "Black Mail" gelaufen. Informationen der Zeitung, die Spur führe ins Rockermilieu, wollte der Sprecher der Aachener Staatsanwaltschaft allerdings nicht bestätigen.

Der Reemtsma-Entführer Thomas Drach war im Oktober vergangenen Jahres  nach mehr als 15 Jahren aus der Haft entlassen worden . Drach und seine Komplizen hatten im Frühjahr 1996 den damals 43 Jahre alten Millionen-Erben Reemtsma vor dessen Haus in Hamburg überwältigt. Viereinhalb Wochen lang hielten sie ihn angekettet in einem Verlies bei Bremen fest. Gegen ein Rekordlösegeld von 15 Millionen Mark (7,67 Millionen Euro) und 12,5 Millionen Schweizer Franken (10,28 Mio. Euro) kam Reemtsma schließlich frei. Von der Beute tauchte bisher nur ein Bruchteil auf.