Am 30. Juli legten Klima-Aktivisten der Gruppierungen "Letzte Generation" und "Extinction Rebellion" in Linz den Verkehr lahm. Die Blockaden fanden an mehreren Bim-Stationen entlang der vielbefahrenen Wiener Straße mitten im Frühverkehr statt.
Was an der Haltestelle beim Wifi passierte, zeigt ein Video: Ein weißes Auto rast mit hohem Tempo auf die Menschenkette zu und durchbricht die Blockade – die gut sichtbaren Aktivisten landen dabei teilweise auf der Motorhaube.
Der Wut-Lenker donnerte einfach durch die Menschenkette:
Für die Angefahrenen – ein Mann und eine Frau – blieb die Aktion des 56-Jährigen nicht ohne Folgen: Eine Person wurde leicht verletzt, die andere schwerer. "Beide sind natürlich traumatisiert von der Gewalterfahrung", so der Sprecher von "Extinction Rebellion".
Der Wut-Lenker beließ es aber nicht bei der Kollision. Einige Meter nach der Blockade bremst er scharf ab und steigt aus seinem Wagen. "Was ist mit dir?" und "Was bist du für ein Volltrottel?", schrie er den Aktivisten an, der gerade noch auf seiner Motorhaube lag.
Das bringt ihm jetzt aber freilich wenig: Der Lenker wurde angezeigt, am Mittwochnachmittag muss sich der 56-Jährige am Landesgericht Linz verantworten. Angeklagt ist er wegen Nötigung und Körperverletzung. Sollte der Mann verurteilt werden, droht ihm bis zu ein Jahr Haft.
Auf Social Media bekam der Lenker für die gefährliche Aktion viel Zuspruch: "Ein Orden gehört dem Autofahrer", kommentierte zum Beispiel ein User auf Facebook. Für den Wut-Lenker wurde sogar eine anonyme Spendenaktion gestartet.