Politik

Zwei Papis auf Muttis Spuren

Heute Redaktion
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Bild: keine Quellenangabe

Nein, Entscheidungshilfe hat dieses TV-Duell keine geboten. Da saßen die Spitzen der beiden Regierungsparteien, artig geschnäuzt und gekampelt, beide in dunkelgrauen Anzügen, duzten sich wie Klassenkameraden am Maturatreffen. Nur die Krawatten hatten eine andere Farbe. Immerhin!

Sie tauschten zum gefühlten 20. Mal dieselben Argumente aus (über Bildung, Steuern, Pensionen), stritten, zeigten ihre Antipathie, die mitgereisten Claqueure applaudierten mit rosigen Gesichtern. Würde Rosamunde Pilcher über Politik statt über Liebe schreiben – so würde sie ihre Geschichten im TV gerne inszeniert wissen.

Der eine war pfiffiger (Faymann), der andere angriffiger (Spindelegger). Aber beide warben auch mehrfach um

Stabilität. Zwei Papis drückten sich an Mutti Merkels Busen. Es war nicht das Kuschel-Duell wie vor drei Wochen, man schenkte sich ein paar Bösartigkeiten, pudelte sich auf, jeder verwöhnte seine Zielgruppe. Aber zwischendurch hatte man den Eindruck, jetzt packt einer die Schnapskarten aus und sagt: "Du mischst." Da war jedenfalls nichts, was einer Fortführung der Großen Koalition entgegensteht

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