Wien

Zwei Tote bei Sex-Dates: Keine Mordanklage für Wiener

Die Anklage gegen einen Wiener ist fertig, der Prozess startet im nächsten Jahr. Der Mann muss sich wegen Vergewaltigung mit Todesfolge verantworten.

Thomas Peterthalner
Der Tatort in der Linzer Straße in Wien.
Der Tatort in der Linzer Straße in Wien.
Denise Auer

Schon seit dem Herbst des Vorjahres sitzt ein 52-Jähriger in Wien in U-Haft. Der Mann soll auf Dating-Plattformen im Netz Männer gedatet haben. Bei den Treffen in seiner Wohnung in der Linzer Straße soll es dann zu sexuellen Handlungen gekommen sein. Zur "Luststeigerung" spritzte der 52-Jährige seinen Opfern angeblich Liquid Ecstasy in den Oberarm, so der Vorwurf. Laut Staatsanwalt Wien habe er bei den "Chemsex"-Praktiken den Tod der Männer bewusst in Kauf genommen. Zwei Männer starben, ein dritter überlebte knapp, wurde von dem Verdächtigen aber angeblich ausgeraubt.

Ursprünglich wurde gegen den Wiener wegen Doppelmordes ermittelt. Nun ist die Anklage fertig. Diese lautet auf Vergewaltigung mit Todesfolge, Missbrauch einer wehrlosen Person und schweren Raub, so die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, Nina Bussek, zur APA. 

Beweise reichten nicht für Mord

Die Beweislage und auch die Gutachten hätten am Ende nicht für eine Mordanklage ausgereicht. Auswirkung auf das Strafausmaß habe das aber keine. Dem Wiener droht lebenslange Haft, zusätzlich wurde die Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher beantragt. 

Der Mann soll laut einem Gutachten zwar zurechnungsfähig sein, er weise aber eine hochgradige Störung der Persönlichkeit auf, die ihn sehr gefährlich mache. Ohne therapeutische Behandlung würde die Gefahr bestehen, dass der 52-Jährige wieder schwere Straftaten begehen könnte. 

Prozess 2023

Die Anklage ist noch nicht rechtskräftig, Prozesstermin gibt es derzeit noch keinen. Vermutlich wird der Prozess Anfang des nächsten Jahres 2023 starten. 

Leiche lag einen Monat in Wohnung

Der Verdächtige bestreitet, etwas Strafbares gemacht zu haben. Er habe einem Opfer (43) "einvernehmlich" Liquid Ecstasy in den linken Arm gespritzt. Das Opfer starb noch in der Nacht auf 1. Oktober 2021 an der Überdosis. Die Leiche versteckte der 52-Jährige einen Monat lang in einem Müllsack unter seinem Bett. 

Schon am 14. Mai 2021 war ein Mann nach einer Drogen-Injektion in der Wohnung des Verdächtigen ums Leben gekommen. Ein drittes Opfer verweigerte sexuelle Handlungen mit dem Gemeindebau-Mieter. Der Verdächtige mischte ihm Liquid Ecstasy in ein Getränk und raubte ihn danach aus.

Verurteilter Tierquäler

Der Angeklagte ist schon 13 Mal vorbestraft, wurde vor 30 Jahren wegen Tierquälerei verurteilt. Damals soll er 13 Katzen und mehrere Vögel massakriert haben – es könnte ein Hinweis auf eine abartige Persönlichkeit sein. Es gilt die Unschuldsvermutung!

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com