Vorhersagen die Sonnenaktivität betreffend sind immer schwierig. Laut GeoSphere Austria sind wir allerdings im aktuellen Zyklus ziemlich sicher entweder bereits im Maximum oder kurz davor. Und so kam es, dass es in der Nacht auf Freitag einen der stärksten Sonnenstürme der letzten Jahrzehnte gab.
Dieser sorgte in weiten Teilen Europas für Polarlichter, die bis nach Italien sichtbar waren. Sogar über der Karibik bei Kuba wurde das Himmelsspektakel beobachtet. In Österreich gab es zu diesem Zeitpunkt leider dichte Wolken, vor allem in Tirol und Vorarlberg war die Sichtbarkeit besser.
Maßgeblich für Polarlichter ist die Ausrichtung des im Sturm mitgeführten Magnetfeldes. Eine Technologie zur langfristigen Vorhersage dafür gibt es noch nicht. Erst durch Messungen von Satelliten unmittelbar vor der Erde kann etwa zehn bis 60 Minuten vor dem Auftreffen die genaue Stärke ermittelt werden.
Erste Daten der GeoSphere zeigten, dass dieser Sonnensturm eine für Polarlichter begünstigende Ausrichtung hatte. Mit einer maximalen Magnetfeldstärke von rund dem Vierfachen eines durchschnittlichen Sturms hat er zeitweise zu starken Veränderungen im Erdmagnetfeld geführt.
Außerdem war die hohe Geschwindigkeit des Sturms, der mit 800 Kilometer pro Sekunde bei der Erde angekommen ist, ebenfalls ein fördernder Faktor für mögliche Auswirkungen auf der Erde.
"Nach derzeitigem Stand ist der Sturm um etwa 20 Prozent schwächer als jener im Mai diesen Jahres. Damit ist dieser geomagnetische Sturm nach dem Mai-Event der zweitstärkste in diesem Sonnenzyklus und überhaupt seit 2005", sagt Space Weather Expertin Eva Weiler. In den nächsten Monaten könnte es weitere Sonnenstürme geben, die die Erde treffen und die auch unter günstigen Bedingungen zu Polarlichtern in Mitteleuropa führen können.