Genuss

Zwiebeln zu sexy für Facebook - gesperrt

Ein Samenhändler wollte nur eine Anzeige für seine neuen Zwiebeln schalten. Doch für Facebook war das Gemüse "offen sexualisiert" positioniert.

Christine Scharfetter
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Ziemlich sexy diese Zwiebeln - oder nicht?
Ziemlich sexy diese Zwiebeln - oder nicht?
The Seed Company

Damit hatte Jackson McLean nicht gerechnet: Auf der Facebook-Seite seines kanadischen Pflanzenzucht-Geschäfts "The Seed Company" gibt jede Menge Gemüsesorten und ihre Samen zu sehen, aber auch zu kaufen - und sonst nichts. Doch Facebook bewertete eines der Bilder als anstößig und sperrte es.

"Produkte mit offen sexualisierter Positionierung", so der Vorwurf der Plattform. Zu sehen war auf dem Foto lediglich ein Korb voll mit Zwiebeln, eine davon ist in der Mitte durchgeschnitten. Was genau an diesen Zwiebeln sexualisiert sein soll, entzog sich nicht nur Jackson McLean, dem Manager des Unternehmens. Er postete einen Screenshot der Facebook-Rüge und erntete dutzende amüsierte Kommentare, sowie Bilder mit weiterem möglicherweise sexuell suggestiv fotografiertem Gemüse.

Facebook entschuldigte sich für den Zwiebel-Irrtum

Mittlerweile ist die Anzeige wieder online und Facebook gab gegenüber BBC ein Statement zu der Aktion ab: "Wir nutzen automatisierte Technologien um Nacktheit aus unseren Apps herauszuhalten. Aber manchmal können diese eben eine WAlla Walla Zwiebel nicht von, nun, Sie wissen schon unterscheiden." Was genau im Zwiebelbild erkennbar sein soll, verriet Meg Sinclair, Head of Communications bei Facebook Canada, allerdings nicht.

Verkaufsschlager "Sexy Onions"

Geschäftsschädigend war der Vorfall für die The Seed Company jedoch nicht. Eher im Gegenteil: Die Walla Walla Onions waren erst vor Kurzem wieder in das Sortiment aufgenommen worden. Nun sind sie auf der Website unter "Sexy Onions" zu finden und verkaufen sich so gut wie noch nie: In den Tagen nach der Berichterstattung habe man so viele Zwiebelsamen verkauft, wie in den vergangenen fünf Jahren nicht, erklärte McLean gegenüber BBC.