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8.000 Ärzte und Pfleger wegen Impfpflicht suspendiert

Wer in der italienischen Gesundheitsbranche arbeitet und sich nicht impfen lässt, darf nicht mehr arbeiten. Die Zahl der Suspendierungen steigt.

04.02.2022, 20:23
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Über 2.000 Ärzte und 6.000 Pfleger fielen in Italien der Impfpflicht zum "Opfer".
Salvatore Laporta / PA / picturedesk.com

Was in Österreich ab Mitternacht gilt, ist im Nachbarland Italien für Gesundheitspersonal schon seit April Pflicht: Die Corona-Impfung. Zwar wird hierzulande am Arbeitsplatz weiterhin 3G gelten, in Italien ist das aber anders. Ärzte, die sich nicht impfen lassen, werden suspendiert.

In Italien hat das bisher insgesamt 2.254 Ärzte und Zahnärzte getroffen, wie nationale Ärztekammer FNOMCeO am Freitag mitteilte. Die Zahl der Ärzte mit (noch) unvollständigem beträgt 29.972, dazu zählen aber auch jene, die sich wegen einer gerade erst überstandenen Infektion noch nicht impfen lassen können.

Im November vergangenen Jahres waren es noch unter 2.000. Auch bei den Krankenpflegern und übrigem Gesundheitspersonal könnte es bald eng werden: In dieser Gruppe sind aktuell rund 6.000 vom Dienst freigestellt.

Gezerre um Lockerungen

Mittlerweile sind in Italien gute 80 Prozent der gesamten Bevölkerung vollständig geimpft, die Zahl der Neuinfektionen während der Omikron war erschreckend. Seit mehreren Woche ist diese Welle aber im steilen Sinkflug – es beginnt das Gezerre um Lockerungen.

So sprach sich Italiens Starvirologe Matteo Bassetti bereits für ein Ende von Maskenpflicht und Grünem Pass aus, da ohnehin 95 Prozent der Bevölkerung unlängst infiziert waren oder ausreichend geimpft sind. Auch Gesundheits-Staatssekretär Pierpaolo Sileri sagte: "Wir bewegen uns von der Pandemie zur Endemie. Das bedeutet, mit dem Virus zu leben: Die Masken verschwinden langsam, der Abstand wird immer geringer, wir kehren zu einer Normalität zurück, die aber nicht mehr dieselbe sein wird wie vorher."

Anders sieht das die Regierung in Rom. Die Maskenpflicht im Freien wurde gerade erst verlängert, auch die Nachtgastronomie bleibt zu. Für den Zutritt in die meisten Geschäfte braucht es einen 3G-Nachweis. Bis 31. März will man allerdings zur Normalität zurückkehren.

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    Sabine Hertel, Google Maps, zVg