Niederösterreich

Blindheit vorgetäuscht – Mistelbacher kassierte 230000€

Mehrere Betrugsdelikte sollen auf das Konto eines angeblich blinden Mannes aus dem Bezirk Mistelbach gehen. Acht Jahre lang spielte er einen Blinden. 

10.02.2023, 14:38
Der Mann täuschte seine Blindheit nur vor. (Symbolbild)
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Dreister Sozialbetrug im Bezirk Mistelbach: Ein 46-jähriger Mann soll neben Urkundenfälschungen auch nicht gerechtfertigte Sozialleistungen bezogen haben. Dabei soll er acht Jahre lang eine Blindheit vorgetäuscht haben.

Autos auf Dritte angemeldet

Eigentlich flog der Schwindel durch ein anderes Delikt auf. Denn der Mann wollte drei Autos auf eine ihm bekannte Person anmelden. Da diese einen Behindertenausweis hatte, ersparte er sich die Kfz-Steuer. Die ihm bekannte Person soll ihm auch einen dreistelligen Bargeldbetrag gegeben, jedoch keine dafür versprochene Leistung erhalten haben.

Eine Anzeige wurde bei der Polizeiinspektion Gaweinstal erstattet. Die ermittelnden Beamten konnten bei den weiteren Erhebungen einen Sozialleistungsbetrug feststellen und klären. So soll der 46-Jährige in der Zeit von zumindest März 2015 bis Februar 2023 nicht gerechtfertigte Sozialleistungen durch eine vorgetäuschte Blindheit bezogen haben.

Millionenschaden verhindert

Es wurde ein neuerliches Gutachten erstellt; dabei stellte sich heraus, dass keine Blindheit vorliegt. Dem österreichischen Staat entstand durch die Betrugshandlung ein Schaden von rund 230.000 Euro. Der aufgrund der Ermittlungsergebnisse abgewendete/verhinderte Schaden wurde von der Pensionsversicherungsanstalt mit mehr als einer Million Euro beziffert.

Der Beschuldigte wurde der Staatsanwaltschaft Korneuburg angezeigt. Es gilt die Unschuldsvermutung.

    Ein Vater hatte unrechtmäßig Pflegegeld kassiert. (Symbolbild)
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