Coronavirus

Lockdown-Hammer: "Regierung setzt finalen Todesstoß"

Die Verlängerung des Lockdowns sorgt für heftige Kritik aus den Reihen der FPÖ. Die Freiheitlichen fordern ein sofortiges Ende der harten Maßnahme.

17.01.2021, 15:46
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Ex-Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) kritisiert den Lockdown scharf. Archivbild
Georges Schneider / picturedesk.com

Wegen der weitaus infektiöseren Corona-Mutation B.1.1.7 stünden Österreich nun harte Monate bevor, erklärten Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) während ihrer heutigen Ankündigung, den Lockdown bis einschließlich 7. Februar 2021 zu verlängern.

Diese Nachricht sorgte für einen Aufschrei in den Reihen der FPÖ. Noch am Samstag hatte sich Parteichef Norbert Hofer für einen Kurswechsel eingesetzt: "Der Lockdown darf nicht verlängert werden", plädierte er in Richtung Regierung. Bekanntlich wurde daraus nichts, der Lockdown-Hammer ist gefallen. 

"Damit setzt die Regierung der Wirtschaft, Bildung und dem sozialen Leben den finalen Todesstoß", feuerte der frühere Verteidigungsminister und FP-Steiermark Klubobmann Mario Kunasek im Anschluss an die Ankündigung: "Schuld an der massiven Pleitewelle und der Rekordarbeitslosigkeit ist nicht das Virus oder dessen Mutation, sondern schlicht und einfach die Bundesregierung selbst." 

Kunasek "fühlt sich wütend"

Lockdowns würden nur massiven Schaden anrichten, hätten aber "keinen Einfluss auf das Infektionsgeschehen" und seien "aus epidemiologischer Sicht völlig sinnlos", behauptet Kunasek unter Berufung auf "renommierte Stanford-Wissenschaftler".

Weiter ins Detail geht der Freiheitliche nicht, er dürfte damit aber auf eine jüngst veröffentlichte Studie des Statistikers John Ioannidis und des Infektiologen Eran Bendavid anspielen, die – entgegen des bisherigen wissenschaftlichen Konsensus – die Wirksamkeit von Lockdowns in Frage stellt.

Mario Kunasek "fühlt sich wütend"
Screenshot Facebook

Kunasek macht sich für eine sofortige Beendigung des Lockdowns stark: "Ansonsten droht uns ein gesellschaftliches und ökonomisches Trümmerfeld. Der Zukunftsraub, der an unserer Jugend begangen wird, ist politisch verantwortungslos", so der Freiheitliche der in einer Aussendung auch den steirischen Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) frontal attackierte.

    Sebastian Kurz
    picturedesk.com
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