Österreich

Regierungsgegner rufen in Wien zum Protest

Im Jahr 2000 wurden die Donnerstagsdemos gegen die damalige schwarz-blaue Regierung ins Leben gerufen. Jetzt werden sie wiederbelebt.

13.09.2021, 19:20
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Am Donnerstag (4.10.) wird in Wien demonstriert: Um den Unmut gegen die türkis-blaue Regierung kundzutun findet am 4. Oktober ab 18 Uhr am Ballhausplatz eine Kundgebung statt. Laut Polizei erwarten die Veranstalter etwa 2.000 bis 4.000 Teilnehmer, die Beamten selbst schätzen die Beteiligung erfahrungsgemäß geringer ein. Man sei aber für alle Eventualitäten gerüstet, hieß es auf Nachfrage. Via Facebook haben knapp 4.500 Personen dem Event zugesagt, mehr als 9.000 Personen sind demnach an der Veranstaltung interessiert (Anm.: Stand: 3.10., 15 Uhr). "Ihr werdet euch noch wundern" "Es ist Zeit für eine Standortbestimmung, für den Austausch, für den Zusammenschluss. Um uns gemeinsam bereit dafür zu machen, einen gesellschaftspolitischen Gegenentwurf zur grausamen 'illiberalen Demokratie' zum Sprechen zu bringen. Es ist Zeit, dass wir uns versammeln und zeigen, dass wir mehr sind und mehr wollen, mehr voneinander, mehr vom guten Leben. So soll es ab 4. Oktober heißen: 'Wir sind jetzt zusammen!' Und den Regierenden, Nutznießer_innen und Mitläufer_innen werden wir ausrichten: 'Ihr werdet euch noch wundern, wer da aller geht!" – so die Beschreibung der Veranstaltung via Facebook.

Die Demo am Donnerstag soll "der erste Streich" sein, bevor künftig weitere Protestaktionen an unterschiedlichen Orten der Stadt geplant sind.

Lesen Sie hier: Jelinek ruft mit Text zu Demo gegen Regierung auf >>> Unterstützt wird die Veranstaltung u.a. von der Schauspielerin Erni Mangold, von der Autorin Stefanie Sargnagel, von Musikern wie Clara Luzia, Mani Obeya von den Sofa Surfers, Gustav sowie den Initiativen "Omas gegen Rechts" und die "Armutskonferenz". Im Jahr 2000 wurden die Donnerstagsdemos zur Tradition. Wöchentlich haben sich Regierungsgegner versammelt, um ihrem Ärger über das Schaffen von ÖVP und FPÖ Luft zu machen – jetzt wird die Initiative wiederbelebt. Solidarität für Max Zirngast Auch die "Free Max Zirngast Solidaritätskampagne" hat angekündigt, am Protest teilzunehmen und die Freiheit des in der Türkei inhaftierten Journalisten zu fordern. Zirngast wurde am 11. September in Ankara festgenommen. Die Bilder des Tages:

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    privat

    (red)