Politik

Holocaust Gedenktag: Nie mehr vergessen!

14.09.2021, 12:57
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In seiner Rede zum Holocaustgedenktag, am 27. Jänner 2017 am Heldenplatz in Wien, erinnerte der Präsident der Israeltischen Kultusgemeinde, Oskar Deutsch, an den Beginn der Verfolgung durch die Nationalsozialisten, die mittels drastischer Maßnahmen wie Berufsverboten, Boykott von Geschäften, der Erlassung der Nürnberger Gesetze, Schulverweis jüdischer Kinder, Aufenthaltsbeschränkungen etc. jüdische Familien in die Armut, Isolation und Verzweiflung trieben.

In seiner Rede zum , am 27. Jänner, erinnerte der Präsident der Israeltischen Kultusgemeinde, Oskar Deutsch, am Wiener Heldenplatz an den Beginn der Verfolgung durch die Nationalsozialisten, die mittels drastischer Maßnahmen wie Berufsverboten, Boykott von Geschäften, der Erlassung der „Nürnberger Gesetze“, Schulverweis jüdischer Kinder, Aufenthaltsbeschränkungen etc. jüdische Familien in die Armut, Isolation und Verzweiflung trieben. Deutsch zitierte den Schriftsteller und Nobelpreisträger Imre Kertész mit den Worten: "Seit Auschwitz ist nichts geschehen, was Auschwitz aufgehoben, was Auschwitz widerlegt hätte. Der Holocaust konnte in meinem Werk niemals in der Vergangenheitsform erscheinen." Diese Worte drückten nicht nur die unmenschliche Dimension des Verbrechens aus, sondern auch die Unmöglichkeit, dieses Verbrechen der Geschichte zu überantworten und zu vergessen. Nochmals führte Deutsch vor Augen, wozu aufgehetzte Bürger fähig waren, die, verstärkt von Einheiten der SA, SS und Hitlerjugend, in der Nacht von 9. auf 10. November 1938 alleine in Wien 49 Synagogen und Bethäuser zerstörten, 4038 Geschäfte verwüsteten und 27 Juden ermordeten. "Kollektives Gedächtnis" Von den 6.000 verhafteten Juden wurden mehr als die Hälfte nach Dachau deportiert. Das Ausmaß der Gräueltaten, die Dimension der Vernichtungspolitik und das ungeheure Leid der Opfer müsse für immer Bestandteil des kollektiven Gedächtnisses bleiben, mahnte Oskar Deutsch in seiner Rede. Dass immer mehr Überlebende des Holocaust sterben, hinterlasse eine nicht zu schließende Lücke. Mit Zeitzeugen wie und Leo Luster, die vor kurzem gestorben sind, erinnerte der Präsident der IKG an Menschen, welchen die Weitergabe ihrer Erfahrungen, vor allem auch an die Jugend, von großer Wichtigkeit war. "Es liegt nun in der Verantwortung der nachfolgenden Generationen, sich der Vergangenheit bewusst zu bleiben und dafür zu sorgen, dass mit dem Verlust der Zeitzeugen diese Zeit nicht in Vergessenheit gerät", so der Appell des Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde, Oskar Deutsch.