Politik

Horrende Rechnungen – kein Ergebnis bei Strompreisen

Ein Gipfel im Kanzleramt bringt weiter keinen nationalen Strompreis-Deckel. Die Bundesregierung nimmt nun Brüssel in die Pflicht.

28.08.2022, 18:01
Kanzler Nehammer fordert EU-Strompreislösung. Die Österreicher indes zahlen weiter drauf.
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Während Hunderttausende Österreicher ab Donnerstag für Strom und Gas neue astronomische Summen berappen müssen, schiebt die Regierung nun die Verantwortung auf die EU ab. Wie berichtet, hatte Kanzler Nehammer (VP) via "Krone"-Schlagzeile einen Krisengipfel im Kanzleramt angekündigt.

Das Ergebnis ist für die Bevölkerung überschaubar. Via Presseaussendung tritt Karl Nehammer nun für einen europäischen Strompreisdeckel ein: "Ich fordere einen Schulterschluss aller EU-27, um diese Preisexplosion sofort zu stoppen." Nationale Lösungen wurden am Sonntag nicht kommuniziert, sollen aber noch im August vorgestellt werden.

Den "Irrsinn", der sich auf den Energiemärkten abspiele, könne man "nur durch eine europäische Lösung" stoppen.

"Börsenpreis muss sinken"

Dabei sei es "fünf nach 12 an den Energiemärkten", erläutert der Regierungschef. Man müsse "den Strompreis vom Gaspreis entkoppeln und er muss sich wieder an die tatsächlichen Kosten der Erzeugung annähern", wünscht er sich. Das Thema werde beim geplanten Sondertreffen der EU-Energieminister auf der Tagesordnung sein.

Nehammer donnert: "Wir dürfen nicht zulassen, dass Putin jeden Tag über den europäischen Strompreis entscheidet!" Die jetzige Handhabung der Merit-Order führe laut Nehammer jedoch dazu. Sein Wunsch: "Der Börsenpreis für Strom muss wieder sinken. Das ist sowohl für die Haushalte, als auch für die Wirtschaft und Industrie umgehend notwendig!"

Nehammer führte Gespräche

Untätig sei er nicht gewesen, lässt Nehammer von seinem Presse-Stab mitteilen. Schon in den letzten Tagen habe er sich intensiv mit Energieexperten und anderen europäischen Regierungschefs wie dem deutschen Kanzler Olaf Scholz und dem Premierminister des derzeitigen EU-Vorsitzlandes Tschechien, Petr Fiala, beraten.

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