Gesundheit

Mutter misshandelt ihr Baby mit Deospray – Festnahme

Ein 17 Monate altes Kind leidet an schweren Hautverletzungen, aber die Ärzte sind ratlos. Versteckte Kameras decken schließlich die Ursache auf.

18.02.2023, 12:44
Eine Italienerin hat ihre 17 Monate alte Tochter immer wieder mit Deo besprüht. Das Kleinkind musste eine Reihe von Hautverletzungen erleiden. (Symbolbild). 
Getty Images/iStockphoto

Schockierender Fall in Italien: Eine 29-jährige Mutter sucht mit ihrer 17 Monate alten Tochter wiederholt Krankenhäuser in der Lombardei auf. Das kleine Mädchen hat am ganzen Körper Hautausschläge, Verkrustungen und offene Schürfwunden. Immer wieder werden Mutter und Tochter ohne Befund entlassen. Erst in einer Klinik in Mailand hegen die Ärzte einen schlimmen Verdacht.

Verdacht der Kindesmisshandlung

Die Blutergebnisse des kleinen Mädchens zeigen eine hohe Konzentration an Aluminium. Weil eine natürliche Ursache ausgeschlossen werden kann, haben die Ärzte die Mutter im Verdacht. Sie verständigen die Polizei, die versteckte Kameras in der Wohnung installiert. 

Der Videobeweis

Was die Beamten zu sehen bekommen, lässt sie den Atem anhalten. Aufnahmen zeigen, wie die Mutter mit ihrer Tochter und einer Flasche Deospray ins Badezimmer geht. Dort beginnt die Mutter absichtlich, ihr nacktes Kind zu besprühen – ganze 11 Sekunden lang. Das Kind weint und erleidet schwere Hautverletzungen. Denn in der Deo-Flüssigkeit sind wässrig-alkoholische Lösungen, Parfüm und Treibgase wie Propan, Butan und Isobutan enthalten.

Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom

Auf Basis dieses Beweises wird die Mutter festgenommen und von der Mailänder Staatsanwaltschaft wegen schwerer Kindesmisshandlung angeklagt. Die Staatsanwaltschaft teilte mit, die 29-Jährige habe freiwillig und bewusst gehandelt. Gegenüber der Polizei soll sie gesagt haben: "Ich habe nicht gedacht, dass ich ihr weh tue, ich bedauere es sehr. Ich habe nicht gedacht, dass ich dafür verantwortlich bin, dass sie krank ist."Es steht der Verdacht im Raum, dass die Frau psychisch krank ist und am Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom leidet.

Das Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom ist eine psychiatrische Erkrankung, bei der gesunde Personen bei einem anderen Menschen (meist das eigene Kind) Krankheiten vortäuschen oder bewusst herbeiführen, um anschließend eine medizinische Behandlung zu verlangen. Das Syndrom beschreibt zum fast ausschließlichen Teil Frauen, zu 90 Prozent Mütter als Betroffene. Das Syndrom ist eine Form der Kindesmisshandlung.