Nach Pandemie – hier lernen Menschen das Lächeln wieder

Das Tragen der Gesichtsmaske während der Corona-Pandemie hat Spuren hinterlassen. Das Handvorhalten ist in Vergessenheit geraten, weil ohnehin in die Maske geniest wurde und die Mundhygiene wurde vernachlässigt. Das berichtet jedenfalls die New York Post unter Berufung auf Erfahrungsberichte von Zahnärzten. Aber die Menschen in Japan haben noch etwas während der Pandemie verlernt: Das Lachen.

"Lächel-Erziehung"

Deshalb nehmen viele jetzt die Hilfe eines Profis in Anspruch, um wieder lächeln zu lernen. Nachdem die japanische Regierung im März ihre Empfehlung zum Tragen von Masken zur Covid-Prävention aufgehoben hat, wurde vielen Einwohnern offenbar bewusst, dass sie vergessen haben, wie man lächelt. "Die Menschen haben ihre Wangen unter der Maske nicht mehr hochgezogen und auch nicht mehr versucht zu lächeln", sagt Keiko Kawano, die mit ihrer Firma Egaoiku – was übersetzt "Lächel-Erziehung" bedeutet – das Lächeln lehrt.

Nachfrage um das Vierfache gestiegen

Der Unterricht zur Perfektionierung des Lächelns hat seinen Preis: Etwa 50 Euro kostet eine Einzelsitzung, in der man lernt, wie man die Wangenmuskeln anspannt und ein umwerfendes Hollywood-Lächeln zeigt. Kawano lehrt die "Hollywood Style Smiling Technique", bei der man lernt, wie man "halbmondförmige Augen" und "runde Wangen" erzielt und wie man die Mundränder so formt, dass acht obere Zähne sichtbar werden. Die Nachfrage sei seit Covid um das Vierfache gestiegen. 

Im Mai führte der öffentlich-rechtliche Sender NHK eine Umfrage durch, die ergab, dass 55 Prozent der Japaner immer noch genauso oft Masken tragen wie zu Zeiten der Regierungsvorgaben, während nur 8 Prozent keine Maske mehr tragen. "Ich denke, die Menschen haben ein wachsendes Bedürfnis, zu lächeln", so Kawano.