Niederösterreich
Quartett wollte blinde Frau von Senior (90) entführen
Einen perfiden Plan hatte ein 17-Jähriger mit seinem Schwager (25) – einen 90-Jährigen überfallen und notfalls dessen Frau entführen-
Ein Komplott soll ein junges Quartett in NÖ geschmiedet haben: Ein serbischer „Pflege-Assistent“ (17) kannte einen 90-Jährigen im Bezirk Baden flüchtig von Hausbesuchen im Zuge seiner Heimhilfe/Pflegeassistenz und heckte mit seinem Schwager (25) einen perfiden Plan aus: Man müsse nur den Senior überfallen und zur Not auch dessen Frau entführen, damit das Opfer sämtliche Vermögensgegenstände herausrücke - mehr dazu auch hier.
Mutmaßliches Opfer blind
Nur: Die Ehefrau des 90-Jährigen war vor sechs Jahren an Krebs gestorben, der Senior hatte eine neue, blinde Lebensgefährtin. Im Falle einer Entführung hätten die Verdächtigen zwar das Opfer "verwechselt" - hätte aber den selben Effekt gehabt.
Mit einem 19-Jährigen Österreicher und einem Polen (15) wollte man schließlich das Paar überfallen, schaffte extra Auto und Waffen an. Nur ein Mitwisser (18) ging zur Polizei, packte aus.
"Operation KDPS10"
Die Polizei überwachte fortan das Quartett, überwachte auch die Telefone der Verdächtigen (hatten eigene Whats-App für die "Operation KDPS10" gegründet). Der 90-Jährige wurde in Sicherheit gebracht, die Lebensgefährtin war zum geplanten Tatzeitpunkt im Spital. Die Exekutive nahm die Verdächtigen schließlich noch vor dem geplanten Tattag fest.
Heute stehen die vier Angeklagten (15, 17, 19, 25) in Wiener Neustadt vor Gericht, die Unschuldsvermutung gilt für alle Angeklagten.
Der renommierte Strafverteidiger Niki Rast wird den 17-Jährigen vertreten. Die Verdächtigen zeigen sich großteils tatsachengeständig. Den Angeklagten drohen bis zu fünf Jahre Haft.